Tutzing:Das schnelle Internet rückt näher

Tutzing: Immer noch geht der Ausbau des schnellen Internets - im Bild das Ende eines Glasfaserkabel-Bündels - vor allem am Land nur schleppend voran.

Immer noch geht der Ausbau des schnellen Internets - im Bild das Ende eines Glasfaserkabel-Bündels - vor allem am Land nur schleppend voran.

(Foto: Matthias Rietschel/dpa)

Im Glasfaser-Wettstreit macht die Telekom nun Tempo. In der kommenden Woche soll es mit der Vermarktung für den Ort losgehen, im Frühjahr soll der Ausbau starten.

Von Viktoria Spinrad, Tutzing

Upload-Geschwindigkeit, rascher Ausbau, keine Mindestvermarktungsquote: Immer wieder sind in den vergangenen Jahren in Tutzing Vertreter diverser Glasfaser-Firmen aufgeschlagen und haben sich gegenseitig mit Versprechungen überboten. Da wurde an Türen geklopft, Flyer wurden verteilt, Interessensbekundungen eingesammelt - tatsächlich passiert ist wenig.

Nun, da sich die Goldgräberstimmung auf dem Markt langsam auflöst und ein Anbieter nach dem anderen Insolvenz anmeldet, macht das Rennen eine alte Bekannte: die Telekom. Von 7. März bis 5. Juni soll die Vermarktung für das schnelle Internet laufen - mit Infoanschreiben, Beratung zu Hause, Postwurfsendungen, einem Infomobil und möglicherweise auch einer Bürgersprechstunde, wie die Telekom ankündigt.

Diese hat bereits vor Jahren den Zuschlag für einen geförderten Ausbau in entlegeneren Ortsteilen wie Deixlfurt und Ilkahöhe bekommen. Die Anschlüsse ließen lange auf sich warten. Bis Ende des Jahres muss die Telekom das Projekt fertigstellen - wohl mit ein Grund, warum sie nun auch gleich den Hauptort "mitnimmt".

Dabei kann sie auf ihre bestehende Infrastruktur bauen - aus den Kupferkabeln auf den letzten Metern sollen dann Glasfaserkabel werden. Insgesamt sollen 5600 Haushalte angeschlossen werden. Wer einen Anschluss haben möchte, muss sich auf der Webseite des Unternehmens persönlich darum kümmern. Wird der Hausanschluss im Aktionszeitraum beantragt, wird er kostenfrei verlegt - und das auch ohne verpflichtenden Nutzungsvertrag, wie die Telekom auf Anfrage bekräftigt.

Die Telekom hat keine Mindestquote an Vertragsunterzeichnern

Damit die leidgeplagte Hauptstraße nicht gleich mehrmals aufgerissen werden muss, sollen die Telekom-Arbeiter die Glasfaserkabel in Absprache mit den Bauarbeitern an der Hauptstraße in die Leerrohre im Grund schießen. "Ich hoffe, dass das auch funktioniert", sagt Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW). Im Gegensatz zu anderen Unternehmen hat die Telekom keine Mindestquote an Vertragsunterzeichnern zur Bedingung für den Eigenausbau gemacht.

Tutzing: In den markierten Gebieten plant die Telekom in Tutzing ihren Ausbau. Der Nordteil soll im zweiten Quartal 2023 angeschlossen werden, der Südteil 2024.

In den markierten Gebieten plant die Telekom in Tutzing ihren Ausbau. Der Nordteil soll im zweiten Quartal 2023 angeschlossen werden, der Südteil 2024.

(Foto: Telekom Deutschland GmbH)

Das internationale Konglomerat "Liberty Networks" etwa hatte sich mit seiner Marke "Hello fiber" 35 Prozent als Ziel gesetzt. Nach einer durchaus forschen Vermarktung im Ort hat das Unternehmen in der Zwischenzeit Insolvenz beantragt. In Zeiten hoher Baukosten, schrumpfender Renditen und Fachkräftemangel ist manches Unternehmen pleite, bevor es im Gemeinderat aufschlagen kann. Das Ismaninger Unternehmen "Unsere Grüne Glasfaser" wiederum bestand auf einer Absichtserklärung der Gemeinde. Von einer solchen war dieser allerdings abgeraten worden. "Wir müssen neutral sein", so Greinwald.

Ob es bei der Telekom bleibt, ist offen. Die Deutsche Giganetz GmbH hat sich zur Vorstellung am kommenden Dienstag im Gemeinderat angekündigt. Ursprünglich, sagt Greinwald, sollten zwei Firmen kommen - "doch die andere hat Insolvenz angemeldet." Unüblich wäre es allerdings nicht, wenn doch noch ein Unternehmen mitmischt beim großen Buddeln. Auf, zu, auf, zu, für Greinwald ein "Horrorszenario": "Unsere Bürger sind genervt genug von Bauprojekten." Dass es jetzt offenbar endlich losgeht, freue sie, so die Bürgermeisterin.

Für Bürgerinnen und Bürger wird es am Mittwoch, 15. März, um 16.30 Uhr eine Online-Infoveranstaltung geben auf www.magenta-iv.de.

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