Ein enges Miteinander in Freud' und Leid prägt die Seegemeinde in ihrem Jubiläumsjahr - gefeiert wird der 1275. Geburtstag des früheren Fischerorts. Höhepunkt ist die aufwendige Fischerhochzeit am ersten Juli-Wochenende. Nach sechs Jahren wird das Historienspiel aus der Zeit der Napoleonischen Kriege wieder detailreich inszeniert. Die Vorbereitungen halten Rathaus und 300 Helfer wochenlang in Atem. Häuser werden herausgeputzt, Biedermeier-Kostüme herangeschafft, bis zum Heu für die Ochsen an alles gedacht. Die anrührende Liebesgeschichte zweier Fischerkinder - gespielt von Theresa Feldhütter und Benedikt Greif - nimmt mit Brautlader, Polterabend, Brautessen und einem Festzug mit 650 Teilnehmern ihr Happy-End. Rund 7500 Gäste aus der ganzen Region feiern mit, trotz Regen am Hochzeitstag.
Einer fehlt, der so gern dabei gewesen wäre: Der allseits beliebte Bürgermeister Rudolf Krug (ÖDP) ringt da schon mit dem Tod. Das Gemeindeoberhaupt stirbt kurz darauf, am 17. August im Alter von nur 60 Jahren nach schwerer Krankheit, drei Jahre nach seinem Amtsantritt. Die Anteilnahme in Tutzing ist groß, über 500 Trauergäste nehmen Abschied von Rudi Krug.
Die Lücke versuchen schon seit Februar die stellvertretenden Bürgermeisterinnen Elisabeth Dörrenberg (CSU) und Marlene Greinwald (Freie Wähler) zu schließen. Dörrenberg als ehrenamtliche Rathauschefin zur Kommunalwahl 2020 agieren zu lassen, lehnt der Gemeinderat im September mit zwölf zu fünf Stimmen ab. Daher werden für den 14. Januar 2018 Neuwahlen festgelegt. Marlene Greinwald (FW), Bernd Pfitzner (Grüne) und Florian Schotter (CSU) bewerben sich um Krugs Nachfolge.
Miteinander gefeiert wird auch an den beiden Tutzinger Akademien: Die Evangelische Akademie Tutzing begeht ihren 70. Geburtstag, Direktor Udo Hahn begrüßt im Januar zum Jahresempfang Noch-Bundespräsident Joachim Gauck. Einen Festakt im Bayerischen Landtag gibt es im Mai zum 60-jährigen Bestehens der Akademie für Politische Bildung mit Direktorin Ursula Münch.