Jetzt, wo der Schnee wegtaut und allerorten welke Blätter zum Vorschein kommen, ist plötzlich der Laubbläser wieder ein Thema: Die Gemeinde Tutzing soll mit gutem Beispiel vorangehen und Arbeiten mit diesem Gerät komplett einstellen, forderten Marlene Greinwald und Toni Aigner (Freie Wähler) in einem Antrag. Sie führen extreme Lärmbelästigung ins Feld, Energieverschwendung und die Zerstörung von Kleinbiotopen. Kehrarbeiten könnten auch anders verrichtet werden. "Bis vor zehn Jahren ging's ja auch mit der Hand", argumentierte Dritte Bürgermeisterin Greinwald im Umweltausschuss. Beide Akademien hätten sich von Laubbläsern komplett verabschiedet. In der Evangelischen Akademie, so wusste Thomas von Mitschke-Collande (CSU), müsse seitdem die gesamte Mannschaft zum Laubharken antreten. "Das wäre dann so, dass der gesamte Gemeinderat laubkehrend durch Tutzing ziehen würde", verdeutlichte er etwaige Parallelen.
Bürgermeister Rudolf Krug dagegen befand, dass die Komplett-Verbannung des Laubbläsers problematisch sei. Bürger beschwerten sich, dass Parks nicht "sauber" gehalten würden. Wenn jemand auf feuchten Blättern ausrutsche, stehe die Gemeinde in der Haftung. Einfach mal so ein paar Ein-Euro-Jobber zum zeitintensiven Kehren einzustellen gehe wegen diverser bürokratischer Hemmnisse auch nicht. Und wenn Bauhofmitarbeiter tagelang mit Laubkehren beschäftigt seien, blieben andere Sachen unerledigt. Von Seiten des Bauhofs heißt es ebenfalls: "Ganz ohne geht's nicht." Etwa am Friedhof, um die Gräber von Blättern zu befreien. Im Kustermannpark hole man das Laub sowieso nur noch von den Wiesen, unter den Büschen lasse man es liegen. Schließlich einigte sich der Ausschuss darauf, dass der Bauhof "weitgehend auf Laubbläser verzichten und sie nur noch überlegt in wichtigen Bereichen einsetzen soll". Sie hoffen, dass sich auch Privatleute in ihren Gärten diesen Appell zu Herzen nehmen.