Süddeutsche Zeitung

Tutzing:Eklat mit Folgen

Frühere Grüne agiert nach ihrem Austritt als Einzelkämpferin

Die Teilnahme von Christine Nimbach an mehreren Protestaktionen gegen Corona-Schutzmaßnahmen hat einen Eklat ausgelöst, der in der Kommunalpolitik weiter Wellen schlägt. Die langjährige Tutzinger Gemeinderätin der Grünen verteidigte unter anderem eine Eltern-Aktion mit Plüschtieren und leeren Kinderschuhen vor dem Rathaus. Sie bestritt, dass mit den Schuhen bewusst Symbole für die Ermordung von Kindern in KZs eingesetzt worden seien. Die Tutzinger Grünen sahen darin parteischädigendes Verhalten, ihre drei Fraktionskollegen schlossen Nimbach einstimmig aus. Sie selbst trat daraufhin aus der Partei aus. Den Ortsverein hatte sie Mitte der 1990er Jahre mitgegründet und die Grünen seit 1996 im Gemeinderat vertreten, zunehmend streitbar und im Dissens mit grünen Positionen.

Wie sie am Montag bekannt gab, wird sie künftig als parteilose Einzelkämpferin im Tutzinger Gemeinderat zugange sein. Eine Ausschussgemeinschaft mit den drei Vertretern von SPD, ÖDP und Tutzinger Liste war aus formalen Gründen nicht praktikabel - vier Vertreter unterschiedlicher Gruppierungen sind nicht zulässig, jedoch sind Vertretungen möglich. Nimbach gewinnt nun mit ihrem neuen Status zusätzlich zum Bauausschuss Sitze in zwei weiteren Ausschüssen. Die Grünen verlieren hingegen jeweils einen Sitz. Ob Nimbach als Parteilose weiter der grünen Kreistagsfraktion angehört oder auch dort gehen muss, werde nach einem Gespräch mit ihr in der Fraktionssitzung diesen Freitag entschieden, so Sprecher Bernd Pfitzner.

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Quelle:
SZ vom 11.05.2021 / manu
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