Tutzing:Bundesliga feiert Premiere

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18 deutsche Segel-Clubs bestreiten beim DTYC Tutzing in der Eliteklasse den Auftakt zur Deutschen Meisterschaft

Alexandra Krug

Auftakt zur Segel-Bundesliga vor Tutzing Tutzing Auftakt zur Segel-Bundesliga: Im Bild die ersten Wettfahrten auf dem Starnberger See vor Tutzing. Im Bild Jochen Schümann mit seiner Crew. (Foto: STA Franz X. Fuchs)

Jahrelang haben die Vereinsbosse der renommiertesten deutschen Segelclubs über der Idee gebrütet, am Freitag war es endlich so weit: Beim deutschen Touring Yacht Club (DTYC) in Tutzing fiel der Startschuss zur Deutschen Segel-Bundesliga. Der prestigeträchtige nationale Vereinswettbewerb feiert auf dem Starnberger See Premiere: Laut schallte die Hupe Hupe, sofort waren die Teams in ihrem Element. Sechs Boote vom Typ J70 sind auf dem Wasser, im fliegenden Wechsel treten 18 Mannschaften gegeneinander an. Konkurrierten Sportler bislang in verschiedenen Klassen gegeneinander, steht mit der Bundesliga am Saisonende erstmals auch der beste Verein Deutschlands fest.

Dass ein so wichtiger Wettkampf im beschaulichen Tutzing stattfindet, macht auch Bürgermeister Stephan Wanner froh: "Wir sind im sportlichen Bereich zwar gut und breit aufgestellt, auf Bundesligaebene konnten wir jedoch noch nicht teilnehmen", sagte Wanner bei der Präsentation am Freitag beim DTYC. Umso mehr hoffen die Tutzinger auf Skipper Maximilian Weiß und sein Team. Die junge DTYC-Crew kämpft auf dem Starnberger See ebenfalls um die ersten Bundesliga-Punkte für die Tabelle, weitere vier Stationen folgen. Was das Ganze noch spannender macht: Nicht nur Profis, auch Hobbysegler nehmen teil. "Wir haben eine namhafte Besetzung hier, die Mehrzahl der deutschen Top-Clubs sind vertreten", erklärt Peter Bauer, Vorsitzender des DTYC. Der renommierte Club richtet die ersten Rennen der Regattaserie aus, die noch bis zum Sonntag andauern. Auch Segellegende Jochen Schümann (YC Berlin-Grünau) ist am Start. Der Profisegler, der auch schon den America's Cup gewann, ist begeistert von der Idee einer Segel-Bundesliga: "Ich glaube, es ist einfach eine tolle Idee, das Regattasegeln wieder vor die deutschen Vereine zu bringen. Auch ist es sehr schön, dass Jung und Alt gemeinsam in einer Crew segeln", sagte der gebürtige Berliner, der zeitweise auch in Penzberg lebt.

Der Wettbewerb, der Anfang April bekannt gemacht wurde und sich somit in der Probephase befindet, ist altersunabhängig und generationsübergreifend. Der Starnberger See indes könnte sich als Segelrevier als tückisch erweisen. Denn auch in der Tutzinger Bucht herrschen keine leichten Bedingungen, im Vergleich zu anderen Seen kann man nie sicher sein, ob genug Wind vorhanden ist oder ob man in ein Windloch segelt. Wer die Tücken kennt, hat einen echten Vorteil.

Schümann ist nicht der einzige, der bereits an Olympischen Spielen teilgenommen hat. Auch Skipperin Stefanie Rothweiler ist für den Württembergischen Yacht-Club mit an Bord. Die 33-Jährige freut sich nicht nur auf die sportliche Herausforderung. "Es ist eine optimale Chance, alte Freunde wieder zu treffen, ohne großen Zeit- und Trainingsaufwand. Das ist echt lustig." Oliver Schwall, Mitbegründer der Idee, ist sehr stolz auf das Event. Besonders aber darauf, dass sich so viele Vereine für das Probejahr angemeldet haben. Sogar eine Warteliste gibt es. In Zukunft, davon geht auch der Vorsitzende des Wettsegelausschusses Jobst Richter aus, werde eine Qualifikation unumgänglich sein, ebenso wie die Einrichtung einer Zweiten Bundesliga. "Aber das wird sich alles in der Zukunft geben", schätzt Richter. Die Aktiven indes hoffen auf viel Wind ohne Regen.

© SZ vom 08.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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