Tutzing:Bürgermeister will Verkehrssicherheit erhöhen

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Nach dem Unfall eines Kindes fordern Eltern Nachbesserungen bei der Verkehrssicherheit - auch Bürgermeister Wanner sieht Handlungsbedarf.

Wolfgang Prochaska

Das Thema Verkehrssicherheit beschäftigt die Eltern in Tutzing weiterhin intensiv. Vor der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag demonstrierten besorgte Mütter, unter anderem vom Kinderhort in der Kustermannstraße, vor dem Rathaus. Sie fordern einen Zebrastreifen vor der Kinderbetreuungseinrichtung. Bürgermeister Stephan Wanner (Freie Wähler) lud sie zwar in den Sitzungssaal ein, ihre Wünsche durften sie allerdings nicht vortragen. Dies ärgerte Julia Reich, die zu den Müttern gehörte, so sehr, dass sie von einer "unwürdigen Behandlung" sprach.

Im Dienste der Verkehrssicherheit: Bürgermeister Stephan Wanner. (Foto: STA)

Dagegen erläuterte Bürgermeister Wanner ausführlich, was die Gemeinde alles vor hat, um einen weiteren tödlichen Unglücksfall in der Gemeinde zu verhindern. Dazu soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, die unter anderem aus Elternbeiräten, Bürgerforum Verkehr, Polizei und Verkehrsbehörde bestehen wird.

Deren Ziel ist es laut Wanner, Schwachpunkte zu ermitteln, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Wanner versteht darunter die Einführung von neuen Einbahnregelungen, Ampeln und Querungshilfen. Er betonte in diesem Zusammenhang, dass man "sichtbar und schnell" zu Ergebnissen kommen wolle.

Wanner ging auch noch einmal auf den tödlichen Unfall ein, bei dem ein sechsjähriges Kind von einem Lastwagen überfahren worden war. Schon 2010 habe er die für Tutzing zuständige Starnberger Polizei kontaktiert. Anlass war eine Bürgeranfrage zur Fußgängersicherheit in der Traubinger Straße, Ecke Oskar-Schüler-Straße. "Ich habe die Nachricht erhalten, dass an dieser Ecke innerhalb von sechs Jahren neun Unfälle passiert sind, aber ohne Fußgängerbeteiligung." Es sei kein Unfallschwerpunkt, habe ihm die Polizei mitgeteilt.

Jetzt will der Bürgermeister noch einmal nachhaken, um gemeinsam zu prüfen, welche Sicherheitsmaßnahmen möglich sind. Allerdings wollen Polizei und Wanner erst die Ergebnisse des unfallanalytischen Gutachtens abwarten.

Wanner hat den Punkt Verkehrssicherheit zusätzlich auf die Tagesordnung des Verkehrs- und Umweltausschusses setzen lassen, um wohl auch zu demonstrieren, dass die Gemeinde nicht untätig in den vergangenen Jahren gewesen ist. Dazu zählte er die Errichtung eines Holzgeländers vor dem Gymnasium und den Bau einer Verkehrsbucht in der Kirchenstraße. In einer Presseerklärung am Freitag listete er detailliert die zusätzlichen Möglichkeiten und Straßen auf, die nun diskutiert werden: Die untere Traubinger Straße zur Einbahnstraße umwandeln, den Bereich Kirchenstraße, Greinwaldstraße und Traubinger Straße zur Tempo-30-Zone erklären, die Einmündung Kustermannstraße/ Heinrich-Vogl-Straße neu ordnen.

Außerdem soll in der Kirchenstraße eine Überquerungshilfe entstehen. Dazu zählt auch, die Greinwaldstraße ganz zur Einbahnstraße zu erklärt, und einen Fußgängerüberweg im Bereich der Parkgarage beziehungsweise bein Discounter zu bauen. Was tatsächlich realisiert wird, ist aber offen.

© SZ vom 16.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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