Lokalinitiative:Tutzinger Kino gerettet

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Gründungsmitglieder nach der Vorstandswahl und der Verabschiedung der Satzung (von links): Lucie Vorlícková, Uli Dillmann, Nadja Kramer, Alexander Netschajew, Katrin Krause, Christian Neuner-Duttenhofer, Sophie Sperber, Ernst Lindl und Ingrid Boumessid. (Foto: Robert Harthauser)

Das "Kurtheater" wird nun zum Bürgerprojekt. Ein Trägerverein wird gerade gegründet.

Von Viktoria Spinrad, Tutzing

Das Tutzinger Kino ist gerettet. Pünktlich zur Frist konnten für das "Kurtheater" 87 104 Euro Spenden gesammelt werden und damit ein ganzer Batzen mehr als die 80 000, die als Ziel gesetzt waren, um aus dem Lichtspielhaus ein Bürgerkino zu machen. Mit seinen 515 Mitgliedern soll aus dem 1954 gegründeten Kino von Herbst an eine Art Ortstreff werden; mit Filmvorführungen, aber auch anderen Veranstaltungen wie Lesungen und Theatervorführungen.

Es ist ein Erfolg für das Mitmachprojekt, das die Schatzmeisterin der Tutzinger Liste, Lucie Vorlickova angeschoben hat. "Das war ein Ritt", sagt sie. Nachdem der letzte Pächter aufgegeben hatte, klemmte sie sich dahinter, das Kino zu erhalten. Sechs Monate lang ging es um Themen wie PR, Vereinssatzung und Business-Plan, "fast wie bei einer Betriebsgründung", sagt sie. Dabei soll das Kino unter einem Verein mit dem Namen "Kulturtheater Tutzing" geführt werden, der noch in Gründung ist.

Ein Vorstand hat sich bereits gefunden. Vorsitzender und Gesicht des Projekts wird der Dramaturg Alexander Netschajew sein, Vorlickova die Zweite Vorsitzende. Mit dabei sind Katrin Krause (Schatzmeisterin), Ingrid Boumessid (Schriftführerin), der Filmhistoriker Friedemann Beyer, der Gemeinderat und Jurist Ernst Lindl sowie die Musikerin Sophie Sperber.

Sie werden in den nächsten Monaten die Aufgabe haben, Themen wie Konzessionen, Pachtvertrag, Haftpflichtversicherungen, Gema und Arbeitsverträge zu organisieren. Sobald der Vorbescheid vom Finanzamt da ist, soll der Verein eingetragen werden. Derweil wirbt Vorlickova weiter um finanzielle Unterstützung. "Jeder weitere Euro hilft uns, weiterzumachen", sagt sie.

Gesucht werden zudem sogenannte Kinoengel, also Freiwillige, die stundenweise an der Kasse sitzen und nach einer Vorführung sauber machen. Zudem wird eine Kinoleitung gesucht, die für 20 Stunden in der Woche angestellt werden soll. Um die Jugend auch für die Zukunft einzubinden, können Mitglieder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr einen ermäßigten Jahresmitgliedsbeitrag von mindestens zehn Euro zahlen; 27 Jahre kostet der Beitrag nur 20 Euro im Jahr.

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