Sanierung der Hauptstraße in TutzingGenervt von Lastwagen und Lärm

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Das Ende der Baustelle in der Ortsmitte verzögert sich weiter.
Das Ende der Baustelle in der Ortsmitte verzögert sich weiter. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Dauerbaustelle in der Ortsmitte strapaziert die Nerven der Anwohner und Gewerbetreibenden. Bürgermeister Ludwig Horn hofft auf ein baldiges Ende und versucht, die Gemüter mit einem Blick in die Zukunft zu beruhigen.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Tutzing

Bei der Sanierung der Tutzinger Hauptstraße wird den Anwohnern viel Geduld abverlangt. Zunächst sollte das Teilstück in der Ortsmitte Ende 2024 fertig sein. Dann wurde als neuer Termin Ostern 2025 genannt. Nun erklärte der Bau- und Projektleiter Franz Albrecht bei einer Ortsbegehung, dass es eventuell bis Herbst dauern könnte, bis Fahrbahn und Gehwege wieder für den Verkehr freigegeben werden.

„Ich habe momentan den Eindruck, überall wird angefangen, aber nichts wird fertig“, urteilte Thomas Thallmair, Inhaber des gleichnamigen Sportgeschäfts. Am meisten verärgert zeigten sich die etwa 20 Anwesenden jedoch über die Großbaustelle neben dem Sportgeschäft. Regelmäßig stünden bis zu fünf Lastwagen Schlange, um den Aushub abzutransportieren, wurde moniert. Dies sei ein tägliches, hochgefährliches Chaos nicht nur für die Schulkinder. Auch für die Anwohner gebe es kein Durchkommen mehr. Ein weiterer Nachbar kritisierte, dass die gerade neu sanierte Straße von diesen „Monster-Lastwagen“ wieder kaputt gefahren werde. Nach fünf Jahren Sanierung brauche man dann erneut eine Sanierung, befürchteten einige der Anwesenden. Weder die Versicherung von Projektleiter Albrecht, dass die Straße diese Belastung aushält, noch die Beschwichtigungsversuche von Bürgermeister Ludwig Horn (CSU) konnten die Bürger beruhigen.

Der Geduldsfaden ist nun offenbar endgültig gerissen. Die Anwohner meinten, dass alles eine Frage der Organisation sei. Der Bauträger könnte doch die Lastwagen nacheinander zur Baustelle fahren lassen und nicht alle auf einmal. Der Rathauschef versicherte, er werde mit dem Bauträger entsprechende Gespräche führen. Auch er hätte sich einen Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr gewünscht. „Dann wäre jetzt alles vorbei.“ Aber er könne es nicht ändern, erklärte er. Es handle sich um eine Staatsstraße. Daher habe die Gemeinde keinen Einfluss. Eine öffentliche Straße dürfe jeder nutzen. Falls Schäden entstehen, müssten sie vom Baustellenbetreiber behoben werden.

Nach Horns Angaben wird der Gehweg auf Höhe der Baustelle erst nach Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses gepflastert. Im restlichen Gehwegbereich zwischen Greinwaldstraße und Oskar-Schüler-Straße sollen die Pflasterarbeiten vorgezogen werden. Sie sollen beendet sein, bevor die letzte Asphaltschicht auf der Straße aufgetragen wird, damit die neue Asphaltschicht nicht beschädigt wird. Da es mehrere Nachfragen wegen der Gehwegneigung gab, soll diese nun angepasst werden. Horn erklärte jedoch, dass eine gewisse Neigung wegen der Entwässerung sowie der Barrierefreiheit erhalten bleiben müsse. An der Hauptstraße soll eine Baumart gepflanzt werden, die dem Klimawandel standhält. Dafür fallen Parkplätze weg. Insgesamt sind 47 Stellplätze geplant.

Projektleiter Franz Albrecht erläutert die Planungen bei einer Ortsbegehung.
Projektleiter Franz Albrecht erläutert die Planungen bei einer Ortsbegehung. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Bürgermeister Ludwig Horn im Gespräch mit Anwohnern und Interessierten.
Bürgermeister Ludwig Horn im Gespräch mit Anwohnern und Interessierten. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Rathauschef zeigte die Pläne für den etwa 100 Quadratmeter großen Platz in der Ortsmitte, dem „Stachus“. Durch die beiden Bäume in diesem Bereich sowie unterschiedliche Pflasterungen soll die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Die Gemeinde will laut Horn versuchen, Zuschüsse über die Städtebauförderung zu bekommen. Um die Kosten gering zu halten, soll die Begrünung nach und nach vom Bauhof vorgenommen werden. Hotelbetreiberin Veronika Bove sagte, sie sei einfach nur froh, wenn Gäste ihr Haus endlich wieder direkt anfahren können. Derzeit müssten sie über die Umleitung bis zum Krankenhaus und von dort wieder die Hauptstraße entlang zurückfahren, um zu der Unterkunft zu gelangen.

Wenn die Hauptstraße wieder befahren werden kann, gehen die Arbeiten in Richtung Norden weiter. Es wird es eine dreiwöchige Vollsperrung der Oskar-Schüler-Straße geben, über der derzeit die Umleitung verläuft. Wegen Wasserarbeiten ist eine halbseitige Sperrung zwischen der Oskar-Schüler-Straße und der Neustätterstraße geplant. Es wird die gleiche Ampelregelung gelten wie zu Beginn der Sanierungsarbeiten. Wie Projektleiter Albrecht erläuterte, werde er jedoch versuchen, an den Wochenenden ohne Ampelregelung auszukommen, um den Stau zu verringern. Der Verkehr soll laut Horn nicht übermäßig beeinträchtigt werden. „Es muss erträglich für alle sein.“ Und dann soll so schnell wie möglich Ruhe einkehren. Das ist das Ziel.

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