Die gastronomische Weiternutzung des ortsbildprägenden "Andechser Hofs" in Tutzings Ortsmitte ist vorläufig gesichert. Wie die Gemeinde mitteilt, hat der Bau- und Ortsplanungsausschuss des Gemeinderats am Dienstag einen entsprechenden Bebauungsplan beschlossen. Dieser sieht nicht nur vor, dass auf dem Gelände zusätzlicher Wohnraum entstehen kann, im Kern schreibt der Bebauungsplan eben auch fest, dass der "Andechser Hof" eine Wirtschaft mit Biergarten bleiben muss. Bürgermeisterin Marlene Greinwald spricht von einer "sehr ansprechenden, sich gut ins Ortszentrum einfügenden Gestaltung", die nun festgesetzt sei.
Der Streit um die weitere Nutzung des trotz zunehmenden Verfalls immer noch majestätisch wirkenden Gebäudekomplexes ist damit aber nicht beigelegt. Georg Schuster, Eigentümer des "Andechser Hofs" und selbst Mitglied im Gemeinderat, erwägt eine Klage gegen den Bebauungsplan. Zwar hat Schuster auch selbst immer wieder die Ansicht geäußert, dass Tutzing an dieser Stelle dringend wieder einen Gasthof brauche. Der Hauseigentümer fühlt sich durch die Vorschriften der Gemeinde aber gegängelt. Eine über Monate ausgehandelte Vereinbarung mit der Gemeinde über die gemischte Nutzung des "Andechser Hofs" hat er deshalb letztlich auch nicht vertraglich fixieren wollen.
So sieht das vom Stadtplaner Florian Burgstaller erarbeite Nutzungskonzept für den "Andechser Hof" aus.
(Foto: Florian Burgstaller)"Die Eigentümer und die Gemeinde waren sich eigentlich einig", sagt auch Bürgermeisterin Greinwald. Weil Schuster das Verhandlungsergebnis aber nicht vertraglich zusagen wollte, habe man nun eben den Bebauungsplan aufstellen müssen. Nur so habe man sicherstellen können, dass der seit elf Jahren leerstehende "Andechser Hof" künftig als Wirtschaft und als Veranstaltungsstätte wieder der Bevölkerung zur Verfügung stehe.