Tunnelarbeiten:In den Ferien wird's eng

Die Starnberger Tunnelplaner bei der Arbeit; Im Staatlichen Bauamt Weilheim

Der Tunnel kommt: Zum Spatenstich spendiert das Staatliche Baumt süße Gummiautos.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach dem Spatenstich für den Tunnel ist an zwei August-Wochenenden nur ein Teil der Münchner Straße befahrbar.

Von David Costanzo

Die Gummibärchen-Tüten mit der Aufschrift "Der Tunnel kommt!" sind schon fertig, eigentlich sind es süße Gummiautos: Mit dem Spatenstich am kommenden Freitag, 20. Juli, beginnen in Starnberg die Arbeiten. Genau genommen wird erst einmal die Münchner Straße, die dann zum Tunneleingang führt, von der Wasserparksiedlung bis zur Bahnbrücke umgebaut.

Von 16 Uhr an laden Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und seine bayerische Amtskollegin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CSU) zu dem Festakt beim Landratsamt ein. Außer Landrat Karl Roth (CSU) spricht Zweiter Bürgermeister Klaus Rieskamp ein Grußwort. Zur Feier, die nach dem Spatenstich im kleinen Festzelt weitergeht, lädt das Staatliche Bauamt Weilheim auch die Bürger ausdrücklich ein.

Bürgermeisterin und Tunnelgegnerin Eva John (BMS) hat angekündigt, zu erscheinen, aber schweigen zu wollen. Eine Begründung gab es nicht. Der Stadtrat hat darum mehrheitlich ihren Stellvertreter aufgefordert, ein Grußwort zu halten. Das Rathaus erklärt dazu, dass Rieskamp nicht als Vertreter der Stadt, sondern nur als Privatperson auftreten könne. Es sei "unverständlich", dass die Ministerien ihn trotzdem eingeladen hätten.

Am Montag danach rücken die Bagger an. Zunächst müssen bis Mitte August zwischen Perchastraße und Strandbadstraße die Bäume auf der Seite des Landratsamts gefällt werden. Die Einfahrt in die Perchastraße wird gesperrt. Die Bushaltestelle wird durch ein Provisorium ersetzt. Auf der Münchner Straße soll der Verkehr bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich auf vier Spuren fließen, damit es nicht zu Staus kommt. Allerdings müssen die Fahrbahnen teils verschmälert werden.

Ausnahmen gibt es aber schon an den ersten beiden Augustwochenenden. Da wird es eng: Jeweils zwischen Freitag, 20 Uhr, und Sonntag steht in beide Richtungen nur je eine Spur zur Verfügung. An diesen Tagen werden Rohre für Wasser, Strom und Internet quer unter der Münchner Straße verlegt - am ersten Wochenende auf Höhe der Moosstraße, am zweiten an der Perchastraße. Das Bauamt verteilt Faltblätter an die Anwohner, digitale Schilder sollen Autofahrer schon am Dreieck Starnberg vor Staus und Behinderungen warnen. Den Zuschlag für die Arbeiten hat die Baufirma Strommer aus Schongau erhalten. Diese wird bis Ende nächsten Jahres die Straße verbreitern, Gehwege abreißen und wieder mit neuem Zuschnitt bauen. Parallel dazu baut die Stadt die Petersbrunner Straße inklusive Radweg um. Das Haus am Durchstich zur Münchner Straße soll im kommenden Jahr abgerissen werden.

Mitte August eröffnet das Staatliche Bauamt ein Infocenter in einem Container an der Ecke zur Strandbadstraße. Dort können sich Bürger informieren, Pläne studieren und Fragen mit den Mitarbeitern des Bauamts besprechen.

Die Arbeiten an der Zwei-Kilometer-Röhre will die Behörde im Jahr 2020 ausschreiben, sie sollen 2021 beginnen. 2026 soll der Tunnel eröffnet werden und zwischen Bahnbrücke und Weilheimer Straße auf Höhe etwa der Franz-Heidinger-Straße täglich bis zu 18 000 Autos aufnehmen.

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