Gymnasium Gauting und TU München:Diese Abiturienten sind schon kleine Forscher

Von sudanesischen Tonproben, Windkanälen und Laserdruckern: Beim Wissenschaftstag des Otto-von-Taube-Gymnasiums präsentieren Schüler des TUM-Kollegs ihre Arbeiten.

Von Sabina Zollner

Den Schülern des TUM-Kollegs steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: Die vergangenen eineinhalb Jahre haben sie auf diesen Tag hingearbeitet - den Wissenschaftstag. Am Mittwoch durften die 13 Schülerinnen und Schüler des Otto-von-Taube-Gymnasiums ihre Forschungsprojekte und Erfahrungen aus ihrem Auslandspraktikum präsentieren. Mit etwa 200 Besuchern hatten die angehenden Abiturienten ein großes Publikum. Neben allen Zehntklässlern waren auch Vertreter der Technischen Universität München (TUM), Fördervereine sowie Interessierte aus anderen Schulen und Bundesländern zu Besuch in der Aula.

Der Wissenschaftstag gilt als Abschluss des TUM-Kollegs. Das Programm vernetzt seit zehn Jahren hochbegabte Schüler vom Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting und vom Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching mit Lehrstühlen der TU. Ziel des Programms ist, Lernen und Forschen zu verknüpfen. So erhalten die Schüler einen vertieften naturwissenschaftlich ausgerichteten Lehrplan in der elften und zwölften Jahrgangsstufe. Parallel nehmen sie an zahlreichen Lehrangeboten der Technischen Universität teil. Am Ende der elften Jahrgangsstufe steht ein Auslandspraktikum auf dem Programm. Höhepunkt des TUM-Kollegs ist die Forschungsarbeit in der zwölften Jahrgangsstufe, die meist von Professoren der TU betreut wird. Hier wird vor allem versucht, sich nach den Interessen der Schüler zu richten.

So forschten die Schüler im vergangenen Jahr unter anderem an Verbrennungsmotoren, Virtual Reality Anwendungen, sudanesischen Tonproben, Windkanälen und Laserdruckern. Am Wissenschaftstag gaben die Abiturienten in zahlreichen Workshops ihr Wissen an die Schüler der zehnten Jahrgangsstufe weiter. Diese durften dann auch selbst Hand anlegen.

In einem Kriminalworkshop durften sie mit Hilfe eines Trennverfahrens unter dem Mikroskop zwei Haare vergleichen. So fanden sie heraus, ob es sich bei der Probe um die des Mörders handelt. Mit dabei war auch der chemietechnische Assistent Andreas Blaschke der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der TU. "Die Schüler des TUM-Kollegs sind sehr weit. Ich habe schon Forschungsarbeiten gesehen, die an die Qualität einer Bachelorarbeit herankamen", erzählt der Chemietechniker, der heuer zwei Schülerinnen des TUM-Kollegs bei ihren Forschungsarbeiten betreute.

Auch Markus Stöckle ist sehr zufrieden mit dem Jahrgang. Der Mathematik-, Physik-, und Informatiklehrer war von Anfang an als Koordinator und Planer beim TUM-Kolleg am Otto-von-Taube Gymnasium mit dabei. "Es macht einfach eine Freude zuzuschauen, wie sich die Schüler in den letzten zwei Jahren entwickelt haben", berichtet der Gymnasiallehrer. Der Wissenschaftstag hat gezeigt: Diese jungen Menschen haben Talent, und das gilt es, auch in Zukunft zu fördern.

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