Wettbewerb mit Tradition:162 Fragen im Minutentakt

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Ein Münchner Profiteam gewinnt die 46. Quizmeisterschaften des Gilchinger Sportvereins vor den heimischen Mannschaften.

Von Blanche Mamer, Gilching

Volker Staude muss immer wieder zur Tischglocke greifen und laut klingeln, damit er Gehör findet und seine nächste Frage stellen kann. Die 46. Quizmeisterschaft des TSV Gilching-Argelsried geht in die siebte Runde und die Spannung steigt. Nach der sechsten Etappe hat es eine kurze Pause gegeben, nun braucht es eine Weile bis die Teilnehmer wieder voll auf Konzentration gepolt sind. Das Thema ist "Schnee - Winterzauber und Gefahren" und selbst wer glaubt, sich da bestens auszukennen, kann ins Schwitzen kommen. Denn es gibt keine lange Bedenkzeit, die Antworten müssen zügig in die Bögen eingetragen werden, gleich geht der Quizmaster zur nächsten Frage über. Zwölf Blocks mit zwölf bis 16 Fragen - insgesamt 162 - haben sich Staude und sein Team ausgedacht; sie werden vorgelesen und zugleich schriftlich an die Wand gebeamt. Und das wie gesagt in einem schönen Tempo.

45 Teams mit jeweils vier Ratefüchsen haben sich angemeldet, hinzu kommen zwei Gästeteams. Im großen Saal beim Oberen Wirt in Giching ist kein Platz frei, dicht gedrängt sitzen die Teilnehmer an langen Tischen und sind bemüht, den Nachbarn von der Konkurrenz bloß nicht abschreiben zu lassen. Die besten Chancen haben die Teams, die vom Alter her gemischt sind. Denn in jeder Sparte gibt es Fragen, deren Beantwortung den Senioren leicht fallen, während andere easy für die 20-bis 30-Jährigen sind.

Gestartet wird mit dem Thema "100 Jahre Frauen -Wahlrecht/Besondere Frauen", was gleich eine ziemliche Herausforderung darstellt. Beim Reisethema geht es um eine Schiffsreise "Von Sydney nach Hamburg". Das Land der Wahl ist Finnland, was einige Teams laut aufstöhnen lässt. Und ganz schwierig wird es beim fünften Block "Auf der Jagd".

Einige Rateteams haben sich unter Fantasienamen angemeldet, wie zum Beispiel "Bucklige Verwandschaft", "Vetternwirtschaft" oder auch "Spätzle Meister Eder", das Team von Philippe Heil, seiner Frau Martina, deren Mutter Roswitha Föllbach und dem Freund Maximilian Bennodt. Philippe Heil war 2005 als 17-Jähriger das erste Mal dabei, erzählt er, damals noch mit der evangelischen Jugend. "Es macht einfach Spaß, auch wenn man merkt, dass man vieles nicht weiß", sagt er. Bei den Fragen zur Jagd hätten sie schlecht abgeschnitten, bei der Schiffsreise dagegen sehr gut.

Seit 1972 gibt es dieses Quiz. Erfunden hat es Martin Müller, der auch lange Jahre als Quizmeister fungierte. Damals fand das Rätselraten im Schützenheim statt, dann in der Gaststätte Geisenbrunn, weil es dort derzeit keinen Pächter gibt, ist nun der Obere Wirt Austragungsort. Volker Staude hat das Amt des Quizmasters 2006 übernommen. Peter Rott kümmert sich derweil um die Technik, ist für den Beamer, die Musik und Videoeinspielungen zuständig. Drei bis vier Monate dauere es, bis Staude die Fragen zusammen habe. "Das schwierigste ist immer, die Themenblocks zu finden", erzählt seine Frau Annika. Es sollen ja nicht jedes Jahr die gleichen sein, sondern auch solche zur aktuellen Politik und Überraschendes. Eine besondere Herausforderung sind die Fragen zum Heimatort. Da sind selbst junge Gilchinger oft überfragt.

Diese Sparte hat heuer gefehlt, was sicher dem Auswärtsteam "Die vier Musketiere" aus München zugute gekommen ist. Denn mit 433 Punkten und 16 Punkten Vorsprung ist das Profiteam vor der "ehemaligen Pfarrjugend" mit 417 Punkten auf dem ersten Platz gelandet und hat den Wanderpokal überreicht bekommen. Mit jeweils 410 Punkten kommen "Zeitreise Gilching" und "Freiwillige Feuerwehr Geisenbrunn" punktgleich auf Platz drei. Fünfte werden "Die Gschpinnerten Topspinner" mit 403 richtigen Antworten. Der Termin für das Quiz im kommenden Jahr steht schon fest: Freitag 6. März 2020.

© SZ vom 18.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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