Triathlon: "Auf König Ludwigs Spuren":Tutzinger Klassiker ist wieder im Rennen

Nach zwei vergeblichen Anläufen findet am Sonntag die 26. Auflage des Tuzinger Triathlons mit mehr als 200 Athleten statt. Ob sich die Veranstaltung rechnet, ist ungewiss.

Peter Haacke

Es ist gut drei Jahre her, dass in Tutzing ein Triathlon stattgefunden hat: Als allzu rigide empfanden die Organisatoren des örtlichen Turn- und Sportvereins in den Jahren 2009 und 2010 die modifizierten Durchführungsbestimmungen zu "rennsportähnlichen Veranstaltungen" auf dem Rennrad, die nur noch auf voll gesperrter Strecke stattfinden dürfen.

Tutzing Triathlon

Die neue Radstrecke des Tutzinger Triathlons.

(Foto: SZ-Grafik)

Angesichts fehlender Alternativen zur Umrundung des Starnberger Sees und eines unangemessen hoch erscheinenden Personalaufwands verzichteten die Organisatoren auf die älteste Triathlon-Veranstaltung Bayerns. Während andere Veranstalter - nicht weniger murrend, aber in organisatorischer Hinsicht erfolgreicher - ihre Athleten fortan auf voll gesperrte Strecken schickten, herrschte am Westufer des Starnberger Sees Frust und Verdruss.

Doch jetzt sind die Tutzinger wieder im Rennen: Unter dem Motto "Auf König Ludwigs Spuren" richtet die Ski-Abteilung des Vereins an diesem Sonntag den 26. Tutzinger Triathlon aus. Für die erst im Mai behördlich abgesegnete Neuauflage ist nach fast dreijähriger Pause freilich so etwas wie ein Imageschaden zu konstatieren: Mit 220 Aktiven bis Meldeschluss weist die Veranstaltung im Vergleich zu alten Zeiten lediglich etwas mehr als ein Drittel bisheriger Teilnehmerzahlen auf. Nachmeldungen sind jedoch möglich.

Die Organisatoren setzen zur Neuauflage auf Bewährtes: Der Startschuss fällt am Sonntag um 7.40 Uhr im Tutzinger Kustermannpark, dem Start- und Zielbereich. Tags zuvor findet von 17 Uhr an die obligatorische "Pastaparty" statt, die Wettkampfbesprechung für die Teilnehmer ist für Samstag um 19.30 Uhr im Würmseestadion sowie am Sonntag um 7.20 Uhr im Kustermannpark terminiert.

Zum Auftakt des Dreikampfs absolvieren die Teilnehmer schwimmend im Starnberger See einen Dreieckskurs über 1200 Meter. Danach geht es aufs Rad; zu absolvieren sind drei Runden mit insgesamt rund 48 Kilometern vom Kustermannpark nach Monatshausen, Diemendorf, über den Bahnübergang weiter nach Unterzeismering, zum Wendepunkt am Parkplatz an der Landkreisgrenze und wieder zurück über die Bernriederstraße.

Kurios: Ist der Bahnübergang zwischen Diemendorf und Unterzeismering gesperrt - man rechnet mit zwei Zügen pro Stunde - erfolgt eine Zwischenzeitnahme. Zum Abschluss folgt - wie gehabt - ein Lauf über zwölf Kilometer entlang dem See durch Tutzing über Garatshausen bis zur Roseninsel und zurück. Die Wertung erfolgt nach Geschlecht und Altersklassen, zudem gibt es eine Landkreis- und Teamwertung. Als Favoriten gelten Mailin Franke bei den Frauen sowie Tom Weikert (Kaufering), Steffen Frühauf (Weilheim) oder Maxi Krumm (Unterpfaffenhofen).

Die Organisatoren haben im Vorfeld des Wettkampfs wahre Kraftakte vollbracht: Unzählige Gespräche mit Behördenvertretern waren notwendig, ehe die Veranstaltung endlich stand. Aufwendig wie nie zuvor gestaltet sich auch die Logistik im Umfeld. Mehrere hundert Handzettel mit der Bitte um Verständnis wurden an Anlieger verteilt, die von der zweieinhalb Stunden währenden Sperrung bis etwa 10 Uhr betroffen sind; die meisten begrüßen die Neuauflage des Triathlons. Zudem sind rund 140 teils bezahlte Helfer im Einsatz.

Ob sich die Veranstaltung dagegen rechnet - Gewinne kämen der Jugend zugute - ist ungewiss; der TSV hofft auf eine "rote Null". "Für uns ist das ein Probelauf", sagt TSV-Sprecher Tyll Gundermann, der den Wettbewerb durchaus unter Beobachtung weiß. "Aber wenn alles gut geht, können wir nächstes Jahr ganz anders auftreten."

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