Süddeutsche Zeitung

Bei Rentner in Starnberg:Telefonbetrüger erbeuten hohe Summe

Falsche Polizeibeamte haben am Dienstag in Starnberg groß Beute gemacht. Nachmittags hatten sie sich bei einem 80-jährigen Mann gemeldet und diesen mit einem angeblich von dessen Tochter verursachten Verkehrsunfall konfrontiert. Um eine Haftstrafe der Tochter abwenden zu können, so die Betrüger, müsse der Senior eine hohe Kaution hinterlegen.

Das Telefonat mit dem 80-Jährigen soll laut Polizei rund sechs Stunden gedauert haben und sehr professionell geführt worden sein. Während dieser Zeit, so hieß es, sollen die Täter ihr Opfer massiv unter Druck gesetzt haben, sodass dieses letztendlich Bargeld, Gold und Schmuck im hohen fünfstelligen Wert an einen unbekannten Abholer zu übergeben bereit war.

In einem weiteren Fall im nördlichen Landkreis Fürstenfeldbruck war es für die Betrüger nicht so glattgelaufen. Hier hatten die Täter sogar damit gedroht, die angeblich arrestierte Tochter könne ohne die angebliche Kaution der Trauerfeier für ihre kürzlich verstorbene Mutter nicht beiwohnen. Offenbar hatten die Betrüger gezielt Todesanzeigen studiert, bevor sie Kontakt zu ihrem potenziellen Opfer aufgenommen haben, dieses jedoch war auf das Manöver dennoch nicht hereingefallen und hatte sofort seine Tochter angerufen.

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen und gibt nun Verhaltenstipps: So rufe die Polizei niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Dies täten ausschließlich Betrüger. Auch raten die Ermittler dazu, niemals Geld an unbekannte Personen zu übergeben und über den Notruf 110 umgehend selbst die Polizei zu verständigen. Auch, so die Beamten, fordere die Polizei niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Bürgern, um zu ermitteln.

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SZ/bad
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