Die Anforderungen an pädagogisches Fachpersonal sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Wegen erhöhten Beratungsbedarfs, Ganztagsbetreuung und teilweise überholter Konzepte sind viele Bereiche in Kindertagesstätten und Betreuungseinrichtungen komplizierter geworden. Starnbergs Bürgermeisterin Eva John möchte ihr Personal deshalb aufstocken und hat eine Streichung des Haushaltssperrvermerks zugunsten einer pädagogischen Fachbereichsleitung beantragt.
Nach kontroverser Diskussion bewilligte der Finanzausschuss mehrheitlich eine Teilzeitstelle über 25 Stunden. Anton Wiesböck (FDP) merkte zur Stellenausschreibung kritisch an: "Das ist ja mehr Geschnatter als richtige Arbeit." John entgegnete: "Das ist natürlich viel Gespräch, wie im richtigen Leben. Aber wer mehr spricht, muss weniger arbeiten."
Die Stadt ist Trägerin von fünf Kindertagesstätten und einem Jugendzentrum mit jeweils eigenständiger Leitung. Hinzu kommen zwei Heilpädagogen. Aus Sicht der Verwaltung fehlt jedoch eine pädagogische Fachberatung für die Einrichtung der Jugendhilfe, wie sie in vielen Kommunen in vergleichbarer Größe existieren. Die Leitung obliegt Ute Mayer, Sachgebietsleiterin für das Jugendreferat. Doch die fühlt sich zunehmend überfordert mit der Betreuung von 64 Mitarbeitern.