Fernsehen:"Tatort"-Dreh am Ammersee - und keiner merkt's

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Mafiosi auf dem Privatsteg: Die Schauspieler Beniamino Brogi (li.) und Paolo Sassanelli mit dem Drehteam des aktuellen Tatorts auf dem Ammersee. (Foto: Hagen Keller/BR)

Das ARD-Team filmt Anfang März eine Woche lang in Herrsching. Die Jubiläumsfolgen mit den Kommissaren aus München und Dortmund laufen diesen und kommenden Sonntag.

Von Armin Greune, Herrsching

Das epochale Gipfeltreffen deutscher TV-Kommissare ist im Ort seinerzeit weitgehend unbemerkt geblieben. Fast ein Dreivierteljahr und gefühlt eine halbe Ewigkeit ist es her, dass ein ARD-Team für den Jubiläums-"Tatort" mit dem Titel "In der Familie" am Ammersee gedreht hat, dessen erster Teil nun an diesem Sonntag, 29. November, ausgestrahlt wird. Anfang März, noch vor dem ersten Lockdown, waren die Fernsehleute eine Woche in Herrsching zu Gast. So manchem wird damals vielleicht der gewaltige Fuhrpark aufgefallen sein, der damals den öffentlichen Parkplatz an der Staatsstraße nach Weilheim blockierte. Bürgermeister Christian Schiller hatte das Areal dem Drehteam zur Verfügung gestellt, das die Gebäude der Wassersportabteilung des TSV Herrsching für sein Catering nutzte.

Die Action aber lief hinter verschlossenen Türen auf einem Wartaweiler Villengrundstück ab. Da auch Szenen auf dem Steg des Anwesens aufgenommen wurden, war einen Drehtag lang der Einsatz der Herrschinger Wasserwacht erforderlich. Nur zur Sicherheit, versteht sich: Schließlich war der Ammersee seinerzeit nur neun Grad warm.

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Und die ARD hat ja für den zweiteiligen "Tatort" zum 50-jährigen Bestehen der Reihe die Elite ihrer Ermittler aufgeboten: Erstmals arbeiten Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) aus Dortmund mit ihren Münchner Kollegen Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) zusammen, um einen Mafia-Mord zu klären.

Leon Gambihler war einer der beiden Wasserwachtler, die ohne Boot, aber mit Sani-Rucksack zur Ersten Hilfe abgestellt waren. Als Nicht-"Tatort"-Fan ließ sich der 21-Jährige von der geballten TV-Prominenz ("Ich kenn die alle nicht") kaum beeindrucken - wohl aber von der technischen Professionalität beim Dreh: "Dabei hinter die Kulissen gucken zu können, war sehr interessant."

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Katrin Engelhardt hatte den Anruf der ARD im Herrschinger Rathaus zunächst entgegengenommen. Als TSV-Rudertrainerin war sie auch an der Vermittlung des Catering-Stützpunkts beteiligt. Dort nutzte das Drehteam Aufenthaltsraum, Küche und WCs; Engelhardt sperrte morgens auf und abends zu. "Eine schöne Zusammenarbeit" meint sie rückblickend, die Fernsehleute hätten die Räume "sehr löblich" hinterlassen. Und eine Spende für die Wassersportler sei dabei auch noch herausgesprungen.

© SZ vom 28.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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