Tag der offenen Gartentür:Im Ascheringer Blütenmeer

Aschering, Offene Gartentür

Aschering, Offene Gartentür Aschering, Offene Gartentür, St.Sebastianstr.21, im Garten Karin Ansorge.

(Foto: Georgine Treybal)

Das abseits gelegene Dorf steht im Mittelpunkt, wenn Gartenbesitzer am Sonntag ihre liebevoll gepflegten Beete, Sträucher und Gewächshäuser der Öffentlichkeit präsentieren.

Von Armin Greune

Wer auf einer Radtour durch Aschering kommt, dem fällt sicherlich die bunte Staudenpracht vor dem Bauernhof an der St.-Sebastian-Straße 21 auf. Am Sonntag können Besucher den Garten von Karin Ansorge und Johann Käß ausnahmsweise näher in Augenschein nehmen. Zum Tag der offenen Gartentür 2014 gibt es in Aschering aber noch mehr zu bestaunen: Das Dorf sei eigentlich ein gartenbauliches Gesamtkunstwerk, findet Jürgen Ehrhardt. Und so war der Fachberater für Gartenkultur und Landespflege schon seit vielen Jahren bemüht, Ascheringer dafür zu gewinnen, ihre Hausgärten einen Tag lang der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Heuer klappt das endlich, und der Ort, der abseits der Verkehrsachsen liegt, aber das geografische Zentrum des Fünfseenlandes darstellt, steht von 10 bis 17 Uhr im Mittelpunkt der jährlichen Aktion. Vier Attraktionen sind entlang eines kurzen Fußwegs aufgereiht und so werden Autofahrer aufgefordert, ihre Wagen auf dem ausgeschilderten Parkplatz am Ortsausgang nach Pöcking abzustellen. Von dort sind es nur wenige Schritte zum Gemeinschaftsgarten von Annett Tönshoff, Anna Schnitzler und Dieter Kapinos: Rund um den ehemaligen Bauernhof an der Pöckinger Straße 1 ist in jüngster Zeit eine großzügige und vielseitige Anlage entstanden - mit blühendem Vorgarten, Gewächshaus, Obststräuchern und -bäumen.

Kartiffeln, Erdbeeren, Bohnen

Ein Highlight ist der naturnahe Gartenteich, der von einem mit Granit gepflastertem Weg gesäumt ist. Dort ist vor kurzem sogar ein extrem seltener Feuersalamander aufgetaucht. Die zweite Besonderheit ist der große Bauerngarten hinter dem Haus mit lauschiger Sitzecke im Schatten. Wo jetzt auf Hügelbeeten Kartoffeln, Erdbeeren, Bohnen, Rosen und Salat gedeihen, befand sich früher die Scheunenzufahrt: Es war ein hartes Stück Arbeit, den von zigtausend Traktorenspuren verdichteten Boden aufzulockern.

Im wahrsten Sinne des Wortes geackert hat auch Karin Ansorge, als sie vor acht Jahren die Rasenfläche vor ihrem Hof mit der Hand umgrub. Nun blühen dort Fingerhut und Jakobsleiter, Wildrosen und Glockenblumen, Borretsch, Hohes Leinkraut und viele weitere Arten um die Wette; im Moment hat der Rittersporn eindeutig die Nase vorn. Es dominieren zwar Wildstauden, trotzdem steckt viel intensive Pflege in dem mannshohen Blütenmeer. "Nebenan ist ja gleich der Kuhstall, da kann ich eh nicht weg", sagt die Jungbäuerin und Mutter fast entschuldigend: "Wenigstens sind die Blumen hoch genug, dass mich keiner mehr drin sieht", fügt sie mit trockenem Humor hinzu. Ihr Garten umfasst aber auch Gemüsebeete zur Selbstversorgung.

Von Ansorges Natternköpfen und Nachtviolen profitieren auch die beiden Bienenvölker von Heidi Spielbauer, die in ihrem Garten an der Ecke Friedinger-/Andechser Weg zu Hause sind. Zum Tag der offenen Gartentür wird sie ihre Hobbyimkerei vorstellen. Von ihr führt der Andechser Weg weiter zum Haus Nummer 6, wo Angelika und Eberhard Betzien einen von hohen Bäumen umgebenen Landhausgarten gestaltet haben. Kernstück ist ein 200 Quadratmeter großer Weiher voller Rotfedern und Goldfische, ein Ferienhäuschen und die Veranda des Holzblockhauses liegen direkt am Ufer. Aber auch die Pflanzen im Anwesen verdienen Beachtung. Man merkt: Angelika Betzien ist Blumenhändlerin.

Abseits von Aschering stehen am Sonntag noch zwei weitere Gärten im Fünfseenland offen. In Stockdorf präsentieren Helga und Siegfried Clemens ihren buddhistisch angehauchten Stein- und Koniferengarten mit Teich und Gewächshaus an der Annette-Kolb-Straße 10. Und im Dießener Ortsteil Dettenschwang ist in der Heckstraße 6 ein Bauerngarten mit halb gewerblichem Gemüseanbau, zehn Bienenvölkern und 100 Rosensorten zu besichtigen.

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