Süddeutsche Zeitung

Tag der Ausbildung:Junge Leute klopfen bei Unternehmen an

Rund 300 Schüler informieren sich am schulfreien Buß- und Bettag bei heimischen Firmen über Berufsbilder.

Alexander Bauer

Verwundert blickten die Mitarbeiter rund 50 Firmen im Landkreis schon, als am gestrigen Mittwoch plötzlich ein Haufen Schüler auf der Matte stand. Manch' Angestellter verschwand gleich im Hinterzimmer, andere huschten mit einer Tasse Kaffee und flüchtigem Lächeln an den Jugendlichen vorbei. Trotz schulfreien Tages hatten sich mehr als 300 Schüler für den "Tag der Ausbildung" angemeldet. Mit dem Bus ging es quer durch den Landkreis zu den beteiligten Unternehmen: Vom technischen Beruf bis zum sozial-pflegerischen Arbeitsgebiet konnten sich Schüler des Gymnasiums, der Haupt- oder Realschule so in den verschiedensten Branchen umsehen und ausgiebig informieren. Es ist einfach mal ganz gut, in die Betriebe reinzuschauen und zu sehen, wie's da ist", befanden zwei Schüler des Gymnasiums Kempfenhausen. "So erfährt man, was man überhaupt für Wahlmöglichkeiten hat." Auch das Interesse an bislang unbekannten Berufen oder die Suche nach einem Praktikumsplatz war für einige Grund genug mitzufahren. Mit einem vielfältigen Programm bemühten sich die Firmen, den Schülern die facettenreiche Arbeit in ihrem jeweiligen Berufsfeld zu verdeutlichen. Mit Bohrmaschine und Elektromeißel bewaffnet durften sich die Schüler etwa bei der Firma Saegmüller auf einen Betonklotz stürzen, bei Rofin-Baasel Lasertechnik konnte man sich die verschiedenen Bauteile eines Laser ansehen, und bei der PTC Telecom in Wörthsee führte Geschäftsführer Michael Padberg die jungen Leute persönlich durch die Räumlichkeiten des Unternehmens. Vor allem die Nachwuchskräfte-Sicherung war laut Daniela Demmel von der Rofin-Gruppe Starnberg ausschlaggebend für die Teilnahme am Aktionstag. Allerdings wäre es besser gewesen, die Präsentationen "zielgruppenorientiert" zu gestalten, da es bei den unterschiedlichen Schülergruppen schwer sei, alle Interessen in gleicher Weise zu behandeln. Einen derartigen Ansturm indes hatten die Veranstalter bei der "Tag der Ausbildung"-Premiere nicht erwartet. "Einer der Gründe für das große Feedback von Schülern liegt in der guten Zusammenarbeit mit den Schulen des Landkreises", sagte Verena Papke, Regionalmanagerin des Landkreises. Das Projekt wurde in den relevanten Jahrgängen ausführlich vorgestellt, so dass sowohl Schüler der Oberstufe als auch Acht- und Neuntklässler an der Veranstaltung teilnahmen. Außerdem zeige laut Papke "das Projekt, wie dem Problem des Fachkräftemangels bereits im Ansatz gemeinsam in der Region begegnet werden kann".

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Quelle:
SZ vom 17.11.2011
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