Perfekte Bedingungen, gute Stimmung und ein reibungsloser Ablauf: Die Jubiläumsausgabe des nunmehr 25. SZ-Laufs rund um den Weßlinger See war eine runde Sache. Organisationschef Thilo Schur jedenfalls war rundum zufrieden, zumal "wir mit insgesamt mehr als 520 Meldungen wir in der Breite richtig gut aufgestellt waren", sagte er. Und gab abgesehen von zwei Läufern, die entkräftet aufgaben, gab es keine nennenswerten Zwischenfälle. Aber auch qualitativ konnte sich das Event sehen lassen: Sowohl die 33:03 Minuten von Francesco Odorizzi als auch die 38:52 Minuten von Yvonne Kleiner (beide LG Stadtwerke München) bei den Frauen im Hauptlauf über zehn Kilometer waren hochklassiger Sport. Beide dominierten das rund 230 Teilnehmer zählende Feld deutlich und hatten im Ziel jeweils weit über drei Minuten Vorsprung.
"Geile Stimmung, geile Strecke", beschrieb Odorizzi, Fünfter der italienischen Titelkämpfe 2018 über 1500 Meter in der Altersstufe der unter 23-Jährigen seine Eindrücke und meinte damit nicht nur die Trommlergruppe, die am See Stimmung machte. Odorizzi nutzte den Seelauf als Trainingseinheit, nachdem er tags zuvor bereits in Karlsruhe gestartet war. Auch Kleiner, amtierende deutsche Crosslauf-Meisterin der Altersklasse W45, freute sich, nun zum dritten Mal in Weßling gestartet zu sein. "Es ist eine sehr schöne, aber durchaus fordernde Strecke, gerade mit den vielen Treppen und Steigungen. Doch das vergisst man sofort, da einen unterwegs überall Zuschauer anfeuern."

Viele Athleten blieben unter einer Stunde.

Die beiden Sieger Yvonne Kleiner und Francesco Odorizzi liefen Topzeiten.

Bei den jüngsten Teilnehmern drosselte ein Hund das Tempo.
Nicht nur die beiden Topleute aus München hatten im Ziel gute Laune. Bei Temperaturen um 20 Grad kamen viele auf den vier Seerunden ins Schwitzen. Vereinzelt absolvierten Aktive die erste Runde noch in Trainingsjacke, entledigten sich des Textils aber im weiteren Rennverlauf. Streckensprecher Jörg Stierstorfer begrüßte im Ziel die meisten Athleten mit Vornamen, die sich im Zielbereich mit frischem Obst und Elektrolyt-Getränken stärkten. Viele blickten nach dem Rennen auf die Anzeigetafel wie Antje Feser ("Ich bin wohl knapp 20 Mal mitgelaufen"), Schwimmabteilungsleiterin des Gautinger SC, die diesmal etwas länger als eine Stunde brauchte. Mit von der Partie war auch Milan Lapuh, einst Stammspieler der Starnberger Fußballer aus längst vergangenen Bayernligazeiten oder Landratskandidat Stefan Frey.
Schur erfreuten auch die Teilnehmerzahlen in den übrigen drei Läufen: "Es war auffällig, dass heuer sehr viele Kids dabei waren." Kinderarzt Heiko Stern etwa war mit einer rund 30-köpfigen Jugendgruppe, die aus über 30 Personen angereist. Stern meinte, dass ab ungefähr dem siebten Lebensjahr regelmäßiges Laufen sinnvoll sein. Doch auch teils erst vierjährige Knirpse gingen im "Zwergerllauf" die Sache mit vollem Elan an: Mehr als 90 Nachwuchshoffnungen folgten Ludwig Müller, der im Hundekostüm das Tempo vorgab, um in der Anfangsphase allzu schnelles Vorpreschen des Feldes zu vermeiden. Für Jeden gab es im Ziel eine Medaille.
Mit mehr als 120 Meldungen wurde der Lauf über 3,5-Kilometer (eine Seerunde) gut angenommen. Lukas Bergmann (11:59 min) und Lara Bedard (13:44/beide LG Würm Athletik) liefen die Tagesbestzeiten. Beim Schnupperlauf über 1,5 Kilometer starteten rund 80 Aktive.
Für Schur war die 25. Auflage emotional ein Erlebnis. Er hatte die letzten vier Auflagen als Hauptverantwortlicher geleitet, wird den Posten aus beruflichen Gründen künftig aber nicht mehr ausüben. Einen potenziellen Nachfolger soll es bereits geben. Als sicher gilt dagegen, dass es auch 2020 die 26. Auflage des SZ-Laufs geben wird. Laut Weßlings Bürgermeister Michael Muther, der zwei Läufe mit hölzerner Startklappe startete, ist der Lauf "für ganz Weßling längst eine Traditionsveranstaltung".