Sturm:Baumkrone kracht auf Kino

Tutzing Sturmschaden am Kino  Foto: Feuerwehr/oh

Feuerwehrleute sichern das Dach des Tutzinger Kinohauses, auf das durch den Sturm eine Baumkrone gefallen ist.

(Foto: Feuerwehr Tutzing)

Feuerwehrleute müssen sich auf dem Dach des Gebäudes in Tutzing anseilen, weil die Ziegel glatt wie Schmierseife sind.

Von Christian Deussing

Das Sturmtief "Marielou" ist auch über das Fünfseenland hinweggefegt, weshalb die Feuerwehren zu etwa ein Dutzend Einsätzen ausrücken mussten. So krachte am Sonntagmorgen am Tutzinger Schluchtweg die mächtige Krone einer etwa 30 Meter hohen Buche in das Dach eines Hauses, in dem sich auch das Kino "Kurtheater" und das Lokal "Filmtaverne" befinden. Verletzt wurde zwar niemand, den Schaden beziffert Hauseigentümer Robert Harthauser aber auf etwa 50 000 Euro.

Der 52-jährige Eigentümer ist zumindest froh, dass die Mieter und seine Mutter nicht verletzt wurden und mit dem Schrecken davon gekommen waren. Das Dach, ein Balkon und die erst vor eineinhalb Jahren renovierte Terrasse sind jedoch erheblich ramponiert. Ein Baumstamm bohrte sich durch die Wucht des Aufpralls in den Dachboden hinein. 18 Feuerwehrleute beseitigten die Baumkrone und deckten das große Einschlagsloch ab. Man habe sich dabei anseilen müssen, weil die Dachziegel "glatt wie Schmierseife" gewesen seien, berichtet Tutzings Kommandant Markus Kuisl. Aus Sicherheitsgründen wurde der Schluchtweg vorerst gesperrt. Der Hauseigentümer fordert nach dem Vorfall, dass die fünf alten Buchen auf dem benachbarten Grundstück begutachtet und lieber ausgeschnitten werden sollten. "Denn bei einem stärkeren Sturm könnte noch viel mehr passieren", warnt Harthauser. Er verweist auch darauf, dass die Gemeinde erst voriges Jahr in der Nähe seines Hauses zwei Buchen auf öffentlichem Grund gefällt habe. Die Bäume seien vom Pilz befallen gewesen und drohten, auf sein Haus zu stürzen, erzählt der Tutzinger.

Zudem mussten Feuerwehrleute auf dem Kraillinger Friedhof einen Ast entfernen, der sich in acht Metern Höhe in einem Baum verfangen hatte und laut Polizei Friedhofsbesucher gefährdete. Zudem beseitigte die Feuerwehr herumfliegendes Geäst auf Straßen - unter anderem in Hadorf, Weßling und Herrsching. Es sei alles noch glimpflich verlaufen, bilanziert Kreisbrandrat Peter Bauch. Das gilt auch für die beiden Kite-Surfer, die am Samstag und Montag in der Herrschinger Bucht in Not geraten waren, es aber noch ohne die alarmierten Wasserwacht-Helfer ans Ufer schafften, wie es hieß. Probleme gab es zudem am Montagvormittag wegen einer Störung in der Oberleitung auf der Bahnstrecke zwischen Tutzing und Weilheim. Daran war aber kein Sturm schuld, denn laut Bahn hatte ein Lastwagen an einem Bahnübergang in Wilzhofen einen Kurzschluss ausgelöst.

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