Süddeutsche Zeitung

Statistik:Wachsame Nachbarn

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Im Würmtal bleibt die Zahl der Straftaten niedrig

Von Annette Jäger, Würmtal

Die Wahrscheinlichkeit, im Würmtal Opfer einer Straftat zu werden, ist vergleichsweise gering. Die Straftaten sind rückläufig. Das geht aus den Statistiken des Polizeipräsidiums München für das vergangene Jahr hervor. Damit nehmen die Gemeinden Planegg, Gräfelfing, Krailling, Neuried und Stockdorf, für die die Polizeiinspektion in Planegg zuständig ist, im Landkreis München eine Spitzenposition ein: Auf 100 000 Einwohner kommen 2837 Delikte. Im Landkreisdurchschnitt sind es 3411. "Die Kriminalitätsbelastung ist niedriger als im Landkreisvergleich", sagt Präsidiumssprecher Sven Müller.

Insgesamt sind in der Statistik dennoch 1247 Straftaten für das Jahr 2017 verzeichnet. Das sind 94 weniger als im Vorjahr. Aufgeschlüsselt auf die einzelnen Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der Inspektion zeigt sich, dass die Zahl der Straftaten in Relation zur Einwohnerzahl steht: In den großen Gemeinden Planegg und Gräfelfing gab es jeweils mehr als 400 Straftaten, in Stockdorf sind es weniger als 100 Straftaten, heißt es in der Zusammenfassung.

Am häufigsten kam es im Würmtal zu Diebstählen, nämlich genau 372 Mal. An zweiter Stelle stehen Sachbeschädigungen, 239 Fälle. Rauschgiftdelikte hat die Polizei 117 zu verzeichnen, geringfügig mehr als im vergangenen Jahr. Hinzu kommen 148 Fälle von Körperverletzung und 19 Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, worunter Vergewaltigungen, Missbrauch und Belästigungen fallen. Einen einzigen Fall gab es "gegen das Leben" wie Müller es ausdrückt. Ob es um Mord oder Totschlag ging, ist in der Statistik nicht festgehalten.

Was die Bewohner des Würmtals freuen wird, ist die gesunkene Anzahl der Wohnungseinbrüche: 38 hat die Polizei gezählt, darunter fallen auch versuchte Einbrüche. Im Vorjahr waren es insgesamt 63 Fälle. An dieser rückläufigen Zahl einen Trend festzumachen, ist allerdings kaum möglich, erläutert Müller. "Das kann reiner Zufall sein." Insgesamt wirke es sich aber positiv aus, dass die Bewohner mehr Einbruchsprävention betrieben, also Fenster und Türen mit Sicherheitsschlössern aufrüsten.

Auch über Verkehrsunfälle führt die Polizei eine Statistik. Insgesamt gab es im gesamten Gebiet 1068 Unfälle, bei denen in 112 Fällen Personen zu Schaden kamen. Glücklicherweise gab es aber keinen tödlichen Unfall, bemerkt Müller.

Dass das Würmtal eine vergleichsweise wohlhabende Gegend ist, wirkt sich positiv auf die Sicherheit aus, sagen die Ermittler: Viele Einwohner haben ein hohes Einkommen, und es gibt wenig Arbeitslosigkeit. Das seien zwei wichtige Voraussetzungen für eine geringere Kriminalitätsbelastung, so Müller. Jürgen Bigott, stellvertretender Leiter der Planegger Inspektion, meint, dass sich neben der polizeilichen Präventionsarbeit auch das Engagement der Bürgerschaft positiv auswirke. Die Würmtaler würden als Nachbarn aufeinander achten und seien offen für Präventionsmaßnahmen. Die Polizei versuche zudem, mit Streifenfahrten Präsenz im Gemeindegebiet zu zeigen. Auf die Frage, ob es einen Sicherheitsbereich gebe, wo in der Gegend nachgebessert werden müsste, erklärt er: "Im Würmtal gibt es keine Brennpunkte."

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Quelle:
SZ vom 21.04.2018
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