Rudern:Kampf um den "Bayerischen Löwen" auf dem Starnberger See

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Der Startschuss für den 35. Roseninsel-Achter des MRSV "Bayern" fällt am Samstag um 9.30 Uhr an der Starnberger Seepromende. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Beim Roseninsel-Achter, Deutschlands größter Regatta, starten 85 Boote. In diesem Jahr könnte die Rekordzeit wackeln.

Von Peter Haacke, Starnberg

Nie war das Interesse an diesem Starnberger Traditionswettbewerb größer, hinzu kommt in diesem Jahr auch noch weltmeisterliche Unterstützung: Der "Roseninsel-Achter", Deutschlands größte Regatta für Achter-Ruderboote, wartet bei seiner 35. Auflage mit einem Teilnahmerekord auf. 85 Teams werden am Samstag, 28. September, beim Münchner Ruder- und Segelverein "Bayern" (MRSV) in Starnberg zur Langstreckenwettfahrt um die Siegestrophäe, den "Bayerischen Löwen", erwartet. Die meisten der insgesamt 765 Teilnehmer kommen aus Deutschland, weiterhin sind Mannschaften aus den Niederlanden, den USA, Italien, Österreich und der Schweiz am Start. Einige verbinden den Sport mit einem Besuch der Wiesn. Besonders freuen sich die Organisatoren erneut auf den neuen Superstar der deutschen Ruderszene: Oliver Zeidler, frischgebackener Weltmeister im Einer, verstärkt eine Renngemeinschaft aus Frankfurt am Main.

Zwar sind die knapp 17,50 Meter langen Boote nicht schmal wie eine Nadel, wie es im Vorwort des Programmheftes zu lesen ist, sondern immerhin 55 Zentimeter breit. Die Herausforderung an die Rudermannschaften über eine Distanz von zwölf Kilometern ist allerdings enorm: In insgesamt vier Abteilungen müssen die Aktiven von der Starnberger Seepromenade bis zur Roseninsel und - nach einem Wendemanöver - wieder zurück. Der Rekord auf dieser Strecke ist seit dem Jahr 2004 ungebrochen: Der Sorö Ruderclub (Dänemark) hält mit 39:07 Minuten seit nunmehr 15 Jahren die Bestzeit.

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Zwischen drei und fünf Kilometer sind die Etappen lang. Heute stellen wir die weiß markierte See-Runde über 5,4 Kilometer vor.

Von Peter Haacke

Thomas Thallmair vom MRSV-Organisationsteam glaubt jedoch, dass der Rekord der Dänen angesichts des hochkarätigen Teilnehmerfeldes bei idealen Bedingungen nach 15 Jahren endlich geknackt werden könnte. Abgesehen vom Boot mit dem deutschen Weltmeister sind auch gute Leute aus Amsterdam, ein ambitioniertes Juniorenboot mit WM-Teilnehmern vom Starnberger Nachbarverein Münchner RC, eine starke Renngemeinschaft aus drei Münchner Clubs sowie Spitzenathleten aus Rostock und Lübeck dabei. Bei den Frauen startet das U23-Nationalteam. Die Aktiven starten in verschiedenen Leistungs- und Altersklassen in Gig-Booten oder den schmaleren Rennbooten.

Wichtigste Voraussetzung für Teilnehmer wie Organisatoren aber ist, dass auch das Wetter mitspielt: Starker Ostwind etwa, der die Wellen auf dem See aufbaut, oder auch Föhn aus dem Süden machen das Unterfangen ungleich schwieriger. 2010 musste die Regatta wegen widriger Bedingungen sogar abgebrochen werden: Die Kombination aus Regen, Wind und Wellen hatte zur Folge, dass zahlreiche Boote voll Wasser liefen und sanken; 71 Mannschaften waren umsonst angereist. Und im Vorjahr verkürzte die Wettfahrtleitung den Wettbewerb. Immerhin: Die Meteorologen prognostizieren für Samstag Sonnenschein bei 16 Grad, rechnen allerdings auch mit Windgeschwindigkeiten bis zu 21 Stundenkilometer. Den Zuschauern kann das egal sein: Sie können sich bei freiem Eintritt auf Seepromenade und MRSV-Clubgelände an Essen, Trinken, Shops und Blasmusik erfreuen.

© SZ vom 27.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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