Starnberger See:Labile Hochwasserlage

Starnberg und die Würmgemeinden lassen zusätzliche Sandsäcke befüllen. Von Entwarnung kann keine Rede sein. Es soll regnen am Wochenende.

Wolfgang Prochaska

10.000 Sandsäcke liegen zum Schutz der Häuser in der Wassersportsiedlung in Starnberg. Diese sind auch notwendig, denn von Entwarnung kann noch keine Rede sein. An diesem Wochenende sind weitere Regenfälle, teilweise mit Gewitter, angesagt.

Hochwasser in Starnberg

Keine Entwarnung in Starnberg: Es sind weitere Regenfälle angesagt.

(Foto: dpa)

Und sollte der Wind tatsächlich am Sonntag auf Süd drehen, ist die Starnberger Bucht höchst gefährdet, da sich in diesem Bereich das Wasser des Starnberger Sees anstauen wird. Entsprechend der labilen Lage werden weiter Sandsäcke befüllt - in Starnberg und auch in den Würm-Gemeinden Gauting und Krailling.

Am gestrigen Freitag sind Vertreter des Landratsamts Starnberg über den See gefahren, um das Szenario durchzuspielen, welche weiteren Flächen überschwemmt werden könnten, sollte der Pegel auf die Rekordmarke von 1965 steigen. Wie Amtssprecher Stefan Diebl erläuterte, wären dann die Anlagen der Ruder- und Segelsportvereine überschwemmt.

Besonders kritisch würde es für das Seerestaurant Undosa an der Seepromenade von Starnberg werden. Es würde bei diesem Wasserspiegel "im Brennpunkt" des Geschehens stehen, so Diebl. Also Land unter. Überschwemmt wären weiter die Marienstraße in Tutzing und der Campingplatz in Unterzeismering. Die "große Unbekannte" sei aber der Wind, wie Diebl meinte. Sollte er auf Süd drehen, hat die Kreisstadt noch größere Probleme, da dann das Wasser in der Bucht weiter steigen wird. Tatsächlich soll es am Sonntag zu "föhnigen Aufhellungen" im Voralpenland kommen, was nichts Gutes heißt.

Die Gemeinden Gauting und Krailling, die an der Würm liegen, bereiten sich auch auf alle Eventualitäten vor. Die Flutmulde am Grubmühlerfeld zwischen Gauting und Stockdorf, die Unbekannte mutwillig geöffnet hatten, ist wieder geschlossen und das Wasser darin versickert.

Damit ist es wieder möglich, bei steigenden Pegeln durch Ableitung in die Wiese den Wasserdruck auf die Orte unterhalb von Gauting zu senken. 3000 zusätzliche Sandsäcke hat Gauting auf Vorrat liegen. Krailling hat 1000 neue Sandsäcke auf Lager. Am Freitag verstärkte der Bauhof mit Sandsäcken das Ufer an der Villa Linchi. Der Berger Weiher bleibt gesperrt. Eine gute Nachricht für alle Verliebten: Trauungen in der ebenfalls vom Hochwasser betroffenen historischen Linner Mühle finden statt.

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