Berg:Die Ufermauer am See fällt

Berg, Grundstück am See beim Berghotel.

Der Blick von der Ufermauer am Hotel Schloss Berg über den See loht sich für Adelheid Langer und ihre Tochter Helena auch bei trübem Wetter.

(Foto: Georgine Treybal)

In unmittelbarer Nähe des Hotels Schloss Berg soll ein Zugang zum Starnberger See entstehen. Die Gemeinde plant allerdings keinen neuen Badeplatz.

Von Sabine Bader

Wer in Berg wohnt, der hat es schwer, ans Seeufer zu gelangen. Sind doch die meisten Uferbereiche in privater Hand. Von vielen Stellen aus kann man das Wasser nicht einmal sehen, weil der See hinter hohen Hecken verborgen liegt. Anders neben dem Hotel Schloss Berg. Auf der einen Seite des Hotels befindet sich der Dampfersteg, auf der anderen liegt ein kleines öffentliches Grundstück. Ans Seeufer gelangt man dort allerdings auch nicht. Die Ufermauer mit dem rostigen Geländer ist hoch, Wege ins Wasser gibt es bislang keine.

Das wird sich jetzt ändern. Denn die Gemeinde Berg will die Ufermauer fast ganz entfernen und einen direkten Zugang zum See schaffen. 200 000 Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Das Ganze soll naturnah gestaltet werden. Geplant sind Natursteinstufen und sogenannte Sitzquader, auf denen man Abends den Sonnenuntergang genießen oder tagsüber auch mal ein Pausenbrot essen kann.

In der Sitzung des Berger Gemeinderats ging es am Dienstag darum, welches Material für die Quader verwendet wird. Zur Auswahl standen Jurakalk, Granitblöcke und der ortstypische Nagelfluh. Vom Nagelfluh sah man schließlich ab, weil der Stein laut Stefan Rath vom gemeindlichen Bauamt von den zur Auswahl stehenden Steinen "der Schwächste ist und sehr schnell bemoost". Letztlich einigten sich die Gemeinderäte auf Sitzsteine aus Jurakalk. Die Wasserbausteine könnten aus Granit sein. Zwischen den Natursteinen sind Gräser und Stauden geplant. Die Ufermauer wird so weit abgetragen, dass sie nicht mehr sichtbar ist, sie hat lediglich noch eine Stützfunktion und wird von den Stufen überdeckt.

Ob denn an einen behindertengerechten Zugang gedacht ist, über den auch Rollstuhlfahrer ans Wasser gelangen können?, wollte SPD-Gemeinderätin Elisabeth Fuchsenberger wissen. Rath versprach, dies in den Detailplanungen zu berücksichtigen. Übrigens ist natürlich auch an kleine Wege über das Grundstück und an Mülleimer gedacht. Denn schließlich sollen die Besucher ihren Picknickmüll nicht einfach liegen lassen.

Eine Badestelle schaffen will die Gemeinde hier explizit nicht. Natürlich kann man nicht verhindern, dass der ein oder andere Besucher ins Wasser geht und ein wenig schwimmt, das weiß auch Bergs Bürgermeister Rupert Monn. Allerdings will man zum Baden nicht unbedingt einladen. "Wir wollen hier kein Badegelände schaffen, sondern nur einen Zugang zum See", stellt er klar. Schwimmen sei schließlich schon wegen des südlich gelegenen Dampferstegs zu gefährlich, befand der Rathauschef. Ihm ist auch daran gelegen, dass die Besucher auf dem Gelände nicht Handtuch an Handtuch liegen.

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