Tutzing:81-Jähriger stirbt im Starnberger See

Die Wasserwacht entdeckt den leblosen Mann bei Tutzing. Es ist der vierte Badetote in neun Tagen im Fünfseenland.

Erneut ist ein Badegast im Fünfseenland ums Leben gekommen - bereits der vierte in zehn Tagen. Ein 81-jähriger Mann ist am Donnerstagnachmittag leblos im Starnberger See treibend vor Tutzing geborgen worden. Der Rentner aus Nürnberg war laut Polizei am Bleicherpark allein ins Wasser gegangen, aber später nicht ans Ufer zu seinen dort wartenden Bekannten zurückgekehrt.

Zuletzt war der Mann gegen 16.10 Uhr gesichtet worden. Nach einer groß angelegten Suchaktion mit Hubschrauber und fünf Einsatzbooten der Tutzinger Wasserwacht und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft sowie mit einem Feuerwehrboot wurde der tote Schwimmer gegen 18.20 Uhr in knapp drei Meter Tiefe in der Nähe des Ufers entdeckt und geborgen. Reanimationsversuche verliefen erfolglos.

Die Kripo ermittelt

Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck übernommen, Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden hätten sich bislang nicht ergeben, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Eine Obduktion wurde nicht angeordnet.

Die anderen drei Badegäste waren in den vergangenen Tagen im Ammersee und im Weßlinger See ertrunken - am 18. Juni ein 69-jähriger Münchner bei Herrsching, am 19. Juni eine 79 Jahre alte Dießenerin vor St. Alban und am 21. Juni eine 72-jährige Münchnerin im Weßlinger See. Für alle kam jede Hilfe zu spät.

Das rät die Wasserwacht

Der Einsatzleiter der Wasserrettung am Starnberger See, Robert Lettenbauer, rät dazu, sich nicht selbst zu überschätzen und nicht allein zu weit hinauszuschwimmen. In diesen heißen Tagen sei es vor allem wichtig, ausreichend zu trinken und sich in den Schatten zu legen. Bei diesem Wetter seien besonders Kinder, kranke und ältere Personen gefährdet, betont Lettenbauer. Der 42-jährige Einsatzleiter appelliert an die Vernunft der Badegäste und wünscht sich umsichtiges Verhalten - also auch auf Nachbarn auf der Badewiese zu achten, wenn sie zum Schwimmen gehen oder gesundheitlich nicht mehr so fit wirken. Wichtig sei es, die Gefahren im Wasser nicht zu unterschätzen und auch zu bedenken, dass auf dem Starnberger See viele Segler sowie Motor- und Elektroboote unterwegs sind, erläutert Lettenbauer. An diesem Wochenende sind am Starnberger See wie auch am Ammersee jeweils neun Rettungsstationen mit je fünf Helfern besetzt.

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