Der Sommer im Fünfseenland kann kommen: Der Landkreis Starnberg hat die Sperrung der Stege am Starnberger See und am Ammersee sowie das Alkoholverbot an den Uferpromenaden aufgehoben. An diesem Mittwoch sollen die Barrieren verschwinden, die Stege spätestens an Christi Himmelfahrt wieder geöffnet sein. Als Grund nennt Landrat Stefan Frey (CSU) die stabile Sieben-Tage-Inzidenz. Seit 26. April liegt der Wert unter 100.
"Die schrittweisen Öffnungsmöglichkeiten für die Außengastronomie, Kulturstätten und den Sport untermauern diesen Schritt", so Frey. Um der Pandemie Einhalt zu gebieten hatte die Kreisbehörde Ende Januar den Konsum von Alkohol an zahlreichen innerörtlichen Treffpunkten sowie an den Badeplätzen an den Seen verboten.
Nach einem warmen Wochenende Ende Februar verbarrikadierten die Gemeinden auf Anordnung der Behörde zudem die Stege an allen Seen im Landkreis. Nur am Westufer des Ammersees blieben die Zugänge zum Wasser offen - im Nachbarlandkreis Landsberg am Lech sah man keinen Anlass für Sperrungen. Die Reaktionen der Bürger waren gemischt und reichten von Verständnis und Zustimmung bis Ablehnung und Protest. Eine Starnbergerin hatte zuletzt per Eilantrag gegen die Maßnahme geklagt - scheiterte jedoch in der vergangenen Woche vor Gericht.
Die Besucher seien immer unangenehmer geworden, sagt ein Kiosk-Betreiber
Nun kommen die Baugitter und Holzzäune an den Stegen weg und Alkohol ist wieder erlaubt, Landrat Frey appelliert jedoch an die Vernunft der Bürger, sich trotz der Öffnungen weiterhin an die bestehenden Kontakt-, Abstands- und Hygieneregelungen zu halten.
Kiosk-Betreiber Generoso Aurigemma ist "erleichtert". Er betreibt seit 2010 den "Il Kiosko" in Wörthsee, der die vergangenen Wochen "mitten in der Verbotszone" lag. Nun darf er endlich wieder Prosecco, Bier und Wein ausschenken. "Es geht den Leuten nicht ums Saufen, sondern ums Genießen", betont er. Aurigemma ist froh, dass es keine Beschränkungen mehr gibt, denn zuletzt seien die Gäste immer unangenehmer geworden. Zweifel aber hat Aurigemma dennoch: "Was, wenn wir in zwei Wochen wieder dicht machen müssen?" Seine Freude ist gebremst, zu tief sitzt die Erfahrung, dass die Regeln in der Pandemie ständig wechseln.