Freunde des gepflegten Seele und Beine ins Wasser baumeln Lassens müssen jetzt ganz stark sein. Das Landratsamt verbietet nicht nur Bier und Wein an den Promenaden an Starnberger See und Ammersee, es schiebt auch den Stegen einen Riegel vor. Alle öffentlichen Anlagen im Landkreis sind am Donnerstagnachmittag gesperrt worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen - etwa der Tutzinger Steg am Freibad.
Weil die Anlagen am Wochenende überlaufen gewesen seien wie sonst nur im Sommer, ohne dass die Besucher auf ausreichend Abstand geachtet hätten, habe sich der Krisenstab wie im Vorjahr dazu entschlossen, teilt das Landratsamt mit. Landrat Stefan Frey (CSU) bittet um Verständnis: "Die Entscheidung wird sicherlich keine Freudenschreie auslösen." Denn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis liege mit derzeit 30 Fällen pro 100 000 Einwohnern recht niedrig. "Genau das dürfen wir jetzt aber nicht aufs Spiel setzen", sagt Frey.
Niedrige Inzidenzen seien Voraussetzung für die Öffnung von Geschäften, Gastronomie und Kultur. Das Landratsamt hat die Anrainerlandkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim und Landsberg gebeten, dem Starnberger Vorbild zu folgen. Am Steg 1 im Paradies in Possenhofen war am Nachmittag noch einiges los. Das Badegelände gehört der Landeshauptstadt München, die den Steg bei der vergangenen Sperrung jedoch ebenfalls geschlossen hatte.