Starnberger FDP:Hundesrügge will in den Landtag

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Für den Bundestag hat es nicht gereicht, jetzt zieht es die Kreisvorsitzende ins Maximilianeum. Christian Schnorbusch zog seine Kandidatur zurück.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Die Kreisvorsitzende der Starnberger FDP, Britta Hundesrügge, ist Landtagskandidatin der Liberalen im Stimmkreis 128, dem der Landkreis Starnberg sowie die Gemeinden Bernried, Seeshaupt und Iffeldorf aus dem Landkreis Weilheim-Schongau angehören. Bei der Stimmkreisversammlung am Mittwoch in Bernried trat die Gautinger Gemeinderätin und Kreisrätin ohne Gegenkandidaten an und wurde mit großer Mehrheit nominiert. Mit nur einer Gegenstimme wurde der Tutzinger Wolfgang Weber-Guskar zum Bezirkstags-Kandidaten gewählt.

Die Kreis-FDP hat 215 Mitglieder, in Bernried, Seeshaupt und Iffeldorf sind es etwa zehn. Als Kandidaten bewarben sich ausschließlich Mitglieder aus dem Landkreis Starnberg.

Hundesrügge ist seit 2008 Mitglied der FDP. Sie hatte schon ohne Erfolg für das Bürgermeisteramt in Gauting kandidiert. Auch als Bundestagskandidatin hatte sie den Einzug in das Gremium verpasst. Für die Landtagskandidatur war ursprünglich Christian Schnorbusch aus Pöcking vorgesehen. Nachdem Hundesrügge aber bei den Bundestagswahlen sehr gut abgeschnitten hatte, wurden die Pläne geändert. Nach Angaben der 50-jährigen Journalistin hatte Schnorbusch daraufhin seine Kandidatur zurückgezogen. Ihr Ziel sei, wieder so stark abzuschneiden, wie bei der Bundestagswahl, erklärte Hundesrügge.

Die FDP stehe für Weltoffenheit und Zukunftsgewandtheit. Das werde sie auch im Landtag vertreten. Die Politik müsse sich den Bedürfnissen der Bürger anpassen. Als Leiterin im bildungspolitischen Landesausschuss will sie sich für Ganztagsschule einsetzen und den Bau eines Gymnasiums in Herrsching vorantreiben. Die Schule sei für die Bildung zuständig und nicht die Eltern, sagte sie vor dem Hintergrund, dass die Hausaufgabenbetreuung oft ein Konfliktpunkt in den Familien sei. Ihre weiteren Themen sind die Verbindung von Arbeiten und Wohnen sowie den dafür erforderlichen Ausbau der Infrastruktur. Darüber hinaus sprach sie sich für flexible Ladenschlusszeiten aus, die Abschaffung der Straßenausbausatzung sowie die Änderung der Ausschreibungskriterien, damit auch Handwerksbetriebe vor Ort eine Chance hätten. Die Verbindung von Landes- und Kommunalpolitik ist ebenfalls ein Anliegen, beispielsweise beim Konversionsgelände der Bundeswehr in Feldafing. Dort könnte sie sich eine Pflegeakademie vorstellen.

In den Bezirkstag will der 70-jährige Arzt und Kreisrat Wolfgang Weber-Guskar einziehen. Der Vorsitzende des Tutzinger Hospizvereins und Hobby-Schriftsteller bewarb sich in Gedichtform. Als Listenkandidaten für den Landtag nominierten die Mitglieder den Gilchinger Bäckermeister Willi Boneberger und für den Bezirkstag die Starnberger Ortsvorsitzende Heike Barall-Quiring.

Die ehemalige Bundesministerin und Kreisrätin der Liberalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, war überzeugt davon, dass die FDP wieder in den Landtag einziehen wird. "Die FDP hat eine ganz gute Ausgangslage", sagte Leutheusser-Schnarrenberger mit Blick auf eine seit Monaten schwächelnde CSU. Dass die FDP wegen des Abbruchs der Jamaika-Verhandlungen bei den Landtagswahlen abgestraft werde, glaubt die ehemalige Bundesministerin nicht. Die Bildung einer großen Koalition auf Bundesebene beurteilte sie indes skeptisch. "Ich finde eine Groko nicht so prickelnd", sagte Leutheusser-Schnarrenberger.

© SZ vom 01.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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