Brauerei:"Starnberger" Bier soll in ganz Deutschland schäumen

v.l.n.r.
Christian Hartl - Architekt; 
Florian Schuh â€" geschäftsführender Gesellschafter mit Frau Elisabeth;
Sven Leindl  - 1. Braumeister;
Christoph Winkelkötter â€" Geschäftsführer gwt Ges. für Wirtschaftsförderung;
Stefan Frey â€" Landrat Starnb

Wohlsein: Brauer Florian Schuh (2. von links, mit Frau Elisabeth) im Kreis geschäftlicher und politischer Wegbegleiter beim ersten Spatenstich.

(Foto: Brauhaus Starnberg)

Die Brauerei baut ein neues Sudhaus in Feldafing, um ihren Ausstoß verzehnfachen zu können - und sie will einen Biergarten kaufen.

Von Armin Greune

Der erste Spaten ist ins Erdreich gestoßen, die Bauarbeiten für das neue "Starnberger"-Brauhaus können beginnen. Bis zum Frühsommer 2021 soll in Wieling nahe der B 2 ein hochmodernes Sudhaus mit einem Volumen von 80 Hektolitern errichtet sein. Laut Angaben des Inhabers Florian Schuh soll sich mit einer lnvestition von rund zehn Millionen Euro der bisherige Bierausstoß verzehnfachen und die Marke "Starnberger" deutschlandweit vertrieben werden.

Der 2016 in Höhenrain gestartete Betrieb hat dort zuletzt etwa 8000 Hektoliter jährlich produziert. Trotz drei Erweiterungsbauten reichte der Platz nicht mehr aus. "Wir sind regelmäßig ausverkauft und müssen handeln", sagt Schuh. In Flaschen abgefüllt wird der Stoff, der derzeit in den vier Sorten Helles, Keller-, Weiß- und Starkbier erhältlich ist, auch künftig nicht im Fünfseenland, sondern in der niederbayerischen Schlossbrauerei Hohenthann; Lastwagen werden das Bier täglich dorthin transportieren.

Der Geschäftsführer hatte im Oktober seine Pläne, in den Feldafinger Ortsteil Wieling umzuziehen, dem Gemeinderat vorgestellt. Einstimmig wurde das Vorhaben samt Bebauungsplanänderung abgesegnet, bevor das Freibier floss. Im April genehmigte der Ferienausschuss den konkreten Bauantrag kommentarlos - nur Arno Klug (Grüne) stimmte wegen des hohen Wasserverbrauchs von voraussichtlich 60 Kubikmeter am Tag dagegen. Zunächst hatte das Unternehmen sogar einen täglichen Konsum von 96 Kubikmetern eingeplant. Das Gebäude in Wieling soll laut Bürgermeister Bernhard Sontheim aussehen "wie ein Bauernhof", auf Wunsch des Gemeinderats werde möglichst viel Fassade mit Holz verkleidet.

Die Brauerei werde ökologisch auf dem neuesten Stand sein, betont Florian Schuh: "Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen, und die erneuerbaren Energien helfen uns, einen geringen CO₂-Abdruck zu hinterlassen." Beim Bau der Brauerei würden moderne Komponenten eingesetzt. Mit einer Luftwärmepumpe, einem effizienten Energierückgewinnungs-System, einer eigenen Abwasseraufbereitung und einer großflächigen Fotovoltaikanlage soll der Betrieb künftig energetisch weitestgehend autark laufen.

Damit die Expansion "gestemmt werden kann und die erweiterten Anforderungen an einen nationalen Vertrieb realisiert werden können, wurde mit der Familie Schadeberg ein zusätzlicher Investor als Minderheitsgesellschafter aufgenommen", teilt Schuh mit. Außerdem sei zur Erschließung neuer Märkte jenseits des "Weißwurst-Äquators" eine gemeinsame Partnerschaft für Vertriebsaktivitäten vereinbart worden.

Auch das nächste Projekt stehe schon in den Startlöchern: "Wir suchen dringend ein geeignetes Bräustüberl mit schönem Biergarten zum Kauf", lautet der Aufruf von Florian Schuh. Dem erfolgreichen Vermittler verspricht er Freibier - und zwar lebenslänglich.

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:"Starnberger" will zehnmal mehr Bier brauen

Florian Schuh hat das Brauhaus erst vor vier Jahren in Berg gegründet und sagt: "Wir sind überrollt worden." Nun zieht die Produktion nach Feldafing.

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