Starnberg:2013 wird kühl und feucht

Wetterprophet Josef Jägerhuber zufolge zeigt sich das Mondjahr von seiner unfreundlichen Seite.

Otto Fritscher

Wetterprophet Josef Jägerhuber sen.

Wetterprophet Josef Jägerhuber sen. Starnberg Wetterprophet Josef Jägerhuber auf dem Balkon seines Hauses im Starnberger Stadtzentrum

(Foto: STA Franz X. Fuchs)

- Es ist alljährlich das gleiche Ritual: Bei Josef Jägerhuber geben sich im Januar die Radio- und Fernsehleute die Klinke in die Hand, um zu erfahren, wie das Wetter im neuen Jahr wohl werden wird. Denn Jägerhuber ist bundesweit als "Wetterfrosch vom Starnberger See" bekannt. Schließlich zeichnet der inzwischen 86-Jährige seit 1960, also seit mehr als 50 Jahren, genau auf, wie das Wetter in Starnberg ist. Die Daten liefert ihm seine eigene kleine Messstation auf dem Balkon im dritten Stock.

Die Prognose, die Jägerhuber für heuer zusammengestellt hat, klingt nicht sehr behaglich. "Das Mondjahr, das im März beginnt, ist mehr feucht als trocken und teilweise sehr kühl. Der Sommer kommt sehr spät, aber dann mit hohen Temperaturen. Der Herbst tritt sehr früh ein nach dem kurzen Sommerintermezzo", sagt Jägerhuber. Auf das Merkur-Jahr 2012 folgt nun also das Mondjahr 2013, und das Wetter wiederholt sich alle sieben Jahre, hat Jägerhuber herausgefunden. Wer seinen Urlaub hier im Fünfseenland plant, sollte dies - wenn man Jägerhubers Wetterkunde glaubt - im August tun. Denn dann wird es "hochsommerliche Temperaturen" geben, allerdings auch "viel Niederschlag". Aber auch die zweite Juli-Hälfte werde sommerlich, wenn auch mit starken Gewittern. Der Winter wird das Fünfseenland bis in den April hinein im Griff haben. Für den Januar sagt der Hobby-Meteorologe "viel Schnee" voraus, und auch im Februar werden "Ski- und Eisfreunde auf ihre Kosten kommen."

Das vergangene Jahr hat sich nach Jägerhubers Aufzeichnungen auch nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. Insgesamt fielen in Starnberger 1204 Liter Regen pro Quadratmeter, 78 Liter mehr als 2011, und gar 92 Liter mehr als 2010. Die niederschlagsreichsten Monate waren der Januar und der Dezember mit je 19 Tagen Regen oder Schnee. Am trockensten waren der März und der Oktober, in denen es jeweils nur an acht Tagen regnete. Der heißeste Tag des Jahres war der 20. August mit 33 Grad im Schatten, der kälteste der 5. Februar mit -18 Grad. Die morgendliche Durchschnittstemperatur betrug 5,97 Grad (2001: 6,61 Grad).

Durch Medienberichte hat Jägerhuber in ganz Deutschland seine Fans. Eine Frau rief dieser Tage aus Hamburg an, um zu erfragen, wann das beste Urlaubswetter sei, und eine anderer weiblicher Fan hat die ganze Küche mit Artikeln über Jägerhuber tapeziert. Was ihren Mann auf die Palme brachte, der schließlich anrief und sagte: "I werd' scho ganz damisch vor lauter Jägerhuber."

Auf die Frage, ob er denn mit seiner Wetterprognose für 2012 richtig gelegen habe, sagt Jägerhuber: "So einigermaßen". Und fügt hinzu: "Auch die Meteorologen vom Peißenberg mit ihren Computern wissen nicht alles." Recht hat er, wie ein Blick aus dem Fenster oft genug beweist.

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