Starnberg:"Wir wollen keine Schule für Reiche sein"

Die Kürzung staatlicher Zuschüsse bringt Montessori-Schulen in die Bredouille. In Starnberg wird an diesem Freitag demonstriert.

Vera Suschko

Starnberg - Schüler und Lehrer der Montessori-Schule in Starnberg demonstrieren am heutigen Freitag gegen die Kürzung staatlicher Zuschüsse bei Privatschulen. Die Empörung ist groß. So protestierten bayernweit am Donnerstag schon die Betroffenen gegen die Einführung einer Sachkostenpauschale, die sich für viele Schulen negativ auf den Finanzhaushalt auswirken würde.

Starnberg: Montessori-Schulen in ganz Bayern protestieren gegen die Kürzung von Zuschüssen.  Foto: Hartmut Pöstges

Montessori-Schulen in ganz Bayern protestieren gegen die Kürzung von Zuschüssen.  Foto: Hartmut Pöstges

(Foto: Hartmut Pöstges)

Brigitta Berger-Thüre, Geschäftsleiterin der Montessori-Schule in Starnberg, befürchtet, dass ihre Einrichtung in Zukunft das Schulgeld erhöhen müsse. Zwar sei zu hören, das Kultusministerium wolle bei der Bildung nicht sparen. Letztendlich käme durch die Pauschalregelung am Ende doch weniger Geld für die staatlich genehmigten Privatschulen heraus, wie Berger-Thüre erklärt. "1510 Euro pro Schüler und Schuljahr bekommen nun alle Schulstätten, unabhängig davon, ob die Schulen Miete zahlen müssen oder nicht", beklagt sie sich über die nach ihrer Ansicht "ungerechte Neuregelung".

Für die Starnberger Montessori-Schule wirke sich die geplante Pauschalierung der Zuschüsse nachteilig aus, da sie für die Miete des Schulgebäudes hohe Kosten zu zahlen hätten. "Nach der geplanten Übergangsregelung von fünf Jahren wird es für uns schwierig werden. Dann müssen wir das Schulgeld erhöhen." Doch dies will die Schule gerne vermeiden. Schließlich könne sich auch im wohlhabenden Starnberg nicht jeder alles leisten, sagt Berger-Thüre.

"Unsere Schule soll nicht nur für Reiche sein," betont die Sprecherin der Einrichtung, Yvonne Döbler. Das Lehrpersonal ist von den drohenden Sparmaßnahmen aber nicht betroffen: "Lieber sparen wir beim Warmwasser, als dass wir Lehrer entlassen." scherzt Berger-Thüre. "In unserem Lehrer-System sind immer zwei Lehrer als gleichberechtigtes Team für eine Klasse verantwortlich. Sie sind beide in der Freiarbeit der Klasse anwesend. Das spricht für Qualität und ist uns viel wert."

Auch die Montessori-Schule in Inning ist von Sparmaßnahmen durch die Veränderung der Förderungen betroffen. Zwar nimmt sie wegen Zeitmangels an der heutigen Demonstration nicht teil, wie es dort heißt. Man befürworte die Aktion der Starnberger Schule aber sehr.

Um 11 Uhr startet die Demonstration je nach Wetter entweder in der Halle im Neubau oder auf der Wiese beim Schulgebäude. Nach einer Schweigeminute für die Opfer in Japan kommen als Redner sowohl Schulleitung als auch Schüler und deren Eltern zu Wort.

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