Starnberg:Wildschweine auf der Autobahn

Wegen der Tiere kommte es im morgendlichen Berufverkehr zu erheblichen Behinderungen. Eine Wildsau musste erschossen werden.

Agnes Fuchsloch

Wildschweine auf der Autobahn haben am Mittwoch den Autofahrern auf der A 95 von Starnberg in Richtung München größere Geduld abverlangt, weil sie sich im Bereich der Autobahn 95 zwischen Oberdill und Fürstenried verirrt hatten. Bereits um 7 Uhr war die Verkehrspolizei Weilheim verständigt worden, gegen 10 Uhr wurde Entwarnung gegeben. Wegen des Einsatzes kam es kurzzeitig zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr.

Starnberg: Wildschweine haben sich auf die Lindauer Autobahn verirrt. Foto: Rosin

Wildschweine haben sich auf die Lindauer Autobahn verirrt. Foto: Rosin

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Eine Wildsau musste von einem Jäger erschossen werden, berichtete Clemens Funk, stellvertretender Dienststellenleiter der VPI Weilheim. Ein solches Vorgehen sei immer dann notwendig, wenn sich ein Tier "nicht wildgerecht" verhalte, so Funk - also wenn das Wildschwein etwa versuche, die Autobahn zu queren. Was im Beamtendeutsch harmlos klingt, ist für Autofahrer äußerst gefährlich: Wildschweine sind massig und kompakt. Damit seien potenzielle Schäden erheblich größer als etwa bei Unfällen mit Rehwild, das häufiger in den Fahrbahnbereich der A 95 zwischen München und Starnberg gerate, sagte Funk.

Einige Stunden lang waren zwei Streifenwagen der Autobahnpolizei im Einsatz. Sie bremsten den Verkehr herunter und sperrten nach Angaben der Autobahnmeisterei auch kurzzeitig eine Fahrbahn. Fünf bis acht Tiere mussten aus dem Gestrüpp neben der A 95 vertrieben werden. Wie die Wildtiere den Zaun queren konnten, lässt sich nur vermuten. Sie hätten sich unter dem Zaun durchgraben können, aber auch der Forstenrieder Wildpark ist eine potenzielle Gefahrenquelle: Besucher können den dortigen Geländestreifen über verschiedene Gatter betreten - und vergessen ab und an, diese wieder zu schließen. Möglich ist allerdings auch, dass die Tiere von der Westseite her die Autobahn kreuzten.

Eine Vollsperrung der Autobahn komme bei solchen Wildeinsätzen nicht in Frage, sagte der stellvertretende Dienststellenleiter, dies sei "unverhältnismäßig". Die Gefahr durch Auffahrunfälle am Stauende sei wesentlich höher als die einer Kollision mit Wild. Zu Unfällen kam es auf dem Autobahnabschnitt nicht, betroffene Fahrer beklagten lediglich Zeiteinbußen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: