Starnberg:Weißblaue Flotte lockt mit Erlebnisfahrten

Die Seenschifffahrt startet am Ostersonntag in die Saison mit Schlemmertouren, Sisi-Fest und einem neuen Schiff.

Christiane Bracht

Am Ostersonntag beginnt ganz offiziell wieder der Schifffahrtsbetrieb auf Starnberger See und Ammersee und damit die Ausflugssaison. Doch bis dahin haben die Mitarbeiter der Bayerischen Seenschifffahrt noch alle Hände voll zu tun. Letzte kleinere Reparaturarbeiten an den Schiffen stehen in dieser Woche an. Zudem wird die Flotte auf Hochglanz poliert. Dass die Schiffe beliebt sind, zeigt die Nachfrage: Die erste Fahrt auf dem Ammersee ist schon ausgebucht. Wer seinen Brunch trotzdem am Ostersonntag auf dem Wasser genießen will, kann aber noch Karten für die MS Starnberg bekommen. Der Katamaran legt um 10.35 Uhr in der Kreisstadt zu einer großen Rundfahrt ab. Insgesamt 18 Mal bietet die Seenschifffahrt auf dem Starnberger See in dieser Saison eine Brunchfahrt an, auf dem Ammersee nur 15 Mal. Inzwischen haben sich die langen Frühstücksfahrten zu einem wahren Renner beim Publikum entwickelt. Was aber ungewöhnlich ist: Der Ammersee, der aus Sternberger Sicht gern "Bauernsee" bezeichnet wird, hat bei den Ausflüglern an Beliebtheit gewonnen, was sich daran zeigt, dass die ersten sechs Fahrten bereits ausgebucht sind. Erst ab Mitte Juli sind wieder Karten für eine vormittägliche Genusstour auf dem Raddampfer zu bekommen. Kein schlechter Start für die Saison. Anfang März hatte der Chef der Seenschifffahrt, Walter Stürzl, noch "erhebliche Umsatzeinbußen" befürchtet, als Finanzminister Markus Söder verkündete, dass auf der weißblauen Flotte nicht mehr geraucht werden darf - auch nicht an Deck. Bisher hatten sich die Raucher wenigstens dorthin zurückziehen könne. Wie sich diese Entscheidung letztlich auswirken wird, ist aber noch ungewiss. Auf jeden Fall versucht die Seenschifffahrt, mit zahlreichen Erlebnisfahrten möglichst viele Fahrgäste an Bord zu locken. So kann man nicht nur brunchen, sondern auch an diversen Schlemmertouren auf beiden Seen teilnehmen, Tanzabende und Partys genießen. Selbst ein Weinfest mit erlesenen Tröpfchen ist auf dem Ammersee geplant. Kein Jahr ohne königliches Jubiläum: Nach dem 125. Todestag von König Ludwig II. im vergangenen Jahr ist heuer auf dem Starnberger See eine Gedenkfeier anlässlich des 175. Geburtstags von Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, vorgesehen, inklusive königliches Drei-Gänge-Menü. Noch romantischer: die Mondscheinfahrt zum Buchheim-Museum. Höhepunkt für die Seenschifffahrt ist natürlich die Schiffstaufe des neuen Flaggschiffs, die MS Seeshaupt. Am 13. Juli ist diese geplant. Damit der Termin trotz verspäteter Ankunft der Rumpfteile in der Starnberger Werft gehalten werden kann, arbeiten die Werft-Mitarbeiter derzeit unter Hochdruck - auch an Samstagen. Die neue Seeshaupt, so erhofft es sich die Seenschifffahrt jedenfalls, soll neue Fahrgäste anlocken und die Dampfer noch besser auslasten. Zwar waren die Umsatzzahlen im vergangenen Jahr nicht schlecht, lagen sie doch 30 Prozent über denen des Vorjahrs. Aber die Flotte hatte im Sommer 2010 wegen des Hochwassers heftige finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Eine große Rundfahrt auf dem Starnberger See wird in der neuen Saison 16,50 Euro kosten, auf dem Ammersee ist die Tour genauso teuer. Ein wenig habe man die Preise angehoben, sagt Stürzl. Der Grund: Die höheren Dieselpreise.

Schiffsputz im Starnberger Hafen

Frühjahrsputz bei der Bayerischen Seenschifffahrt: Im Starnberger Hafen wird der Schmutz des Winterhalbjahres von den Wänden der weißen Flotte gespritzt. Am Ostersonntag heißt es wieder "Leinen los!" Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)
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