Starnberg:Wegweiser zum Museum

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Rund 8000 Besucher pro Jahr zählt das Museum Starnberger See. Stelen an der Promenade sollen den Zustrom noch steigern.

Otto Fritscher

Raus aus der S-Bahn, runter auf die Seepromenade und schnurstracks zum Undosa flanieren - so machen es die allermeisten Ausflügler, wenn sie an schönen Wochenenden mit der S-Bahn in Starnberg anlanden. Die Kultur, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, lassen sie dabei rechts liegen. Denn das Museum Starnberger See, das frühere Heimatmuseum, wie die Einheimischen sagen, es fristet so etwas wie ein Schattendasein abseits der Touristenströme. Das soll sich nun ändern, hat die Stadtverwaltung beschlossen. Um die Aufmerksamkeit der Tagesgäste, Urlauber, aber auch der Starnberger auf ihr Museum zu lenken, hat die Stadt zwei große Hinweistafeln aufstellen lassen: die eine beim Dampfersteg, die andere bei der sogenannten Museumsunterführung.

Tafelnd auf der Starnberger Seepromenade weisen den Weg zum Museum. Foto: Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Orange, in der Corporate-Identity-Farbe des Museums, leuchten die Stelen an diesem Freitagmittag in den sonnigen Wintertag, und auch Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger strahlt. Schließlich ist genau heute ein neues Exponat eingetroffen: ein Modell der "Wittelsbach", jenes Raddampfers, der 1886 von Maffei gebaut wurde und auf dem Starnberger See seine Runden drehte, bis er in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verschrottet wurde. "Es soll neben dem Modell der ,Luitpold' stehen, des ersten Raddampfers auf dem See", kündigt Museumsleiterin Frauke Oelbauer an. Gebaut hat die beiden filigran gearbeiteten Schiffe der Münchner Modellbauer Anton Happach. Pfaffinger outet sich als Fan des Museums. "Mein Lieblingsexponat ist aber der historische Bahnhof und alles, was dazugehört", sagt der Bürgermeister, der sich ja auch in der aktuellen Tagespolitik mit der Gestaltung des Bahnhofsumfeldes und der Seeanbindung herumschlagen muss.

Mit den Besucherzahlen des Museums zeigen sich Pfaffinger und Oelbauer sehr zufrieden. "Es sind konstant fast 8000 Besucher pro Jahr, und die Tendenz ist sogar leicht steigend", sagt Pfaffinger. Das ist, man darf es so vergleichen, immerhin ein Zehntel des weit berühmteren Buchheim-Museums in Bernried. Und mit den neuen Stelen sollen die Besucherzahlen weiter gesteigert werden. Zentrales Thema des Museums ist die Schifffahrt am Starnberger See, aber auch die Entwicklung der einst verschlafenen, ländlichen Region hin zu einem Gebiet, in dem nach einer Umfrage jeder fünfte Deutsche gerne leben möchte.

Unter der Regentschaft von König Ludwig I. entstand der "Delphin", das Glanzstück des Museums. Das fast zwölf Meter lange Ruderschiff mit Kabinett ist das einzig erhaltene Prunkschiff der Wittelsbacher Könige. Im alten Museumsteil, der im Lochmann-Haus untergebracht ist, ist eine Heiligenfigur, die Ignaz Günter zugeschrieben wird, das Prunkstück. Geöffnet ist das Museum Dienstag mit Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

© SZ vom 04.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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