Starnberg:Wasser unterm Kiel

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Die Reise der "Seeshaupt" nach Starnberg hat begonnen.

Christiane Bracht

Die erste lange Reise der neuen Seeshaupt hat begonnen. Seit Montag schaukelt das 60 Meter lange Schiff, an dem die Lux-Werft in Niederkassel bei Bonn monatelang gebaut hat, auf dem Rhein. Ein Frachter schiebt es flussaufwärts. Die beiden Riesen kommen jedoch nur sehr langsam voran. Ziel ist zunächst der Hafen von Wörth bei Karlsruhe. Heute Abend wird das neue Flaggschiff der Bayerischen Seenschifffahrt dort erwartet. Die Verladung des stählernen Riesen auf Tieflader beginnt aber erst am Donnerstag. Zunächst sollen die beiden Oberdeckteile, die in Niederkassel auf dem Schiffsrumpf verzurrt wurden, mit Hilfe eines Autokrans von Bord gehievt werden. Erst danach kann der Rumpf selbst aus dem Wasser gehoben werden. Einige Arbeiter der Lux-Werft werden der Seeshaupt nachreisen, erklärt der Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, Walter Stürzl. Denn im Ganzen wird der 60 Meter lange und 12,50 Meter breite Schiffsrumpf nicht auf der Straße transportiert werden können. Deshalb müssen sie das Bugteil abschneiden. Außerdem sollen sie den Schiffsrumpf auch längs durchtrennen. Auf diese Weise ist er beim Transport nur noch halb so breit. Von Anfang an hat man dies beim Bau des Schiffs eingeplant. Um den Arbeitern die Arbeit zu erleichtern, sind rote Linien auf den Rohbau aufgemalt, damit diese wissen, wo sie den Stahl durchschneiden müssen. Bis zum Ende der Woche, so die Planung, sollen die Schiffsteile auf drei Tiefladern festgezurrt werden. Der TÜV wird die Sicherheit der Ladung überwachen, bevor die Schwertransporter am Montag, 22. März, abends um 22 Uhr auf die Autobahn rollen werden, um die wertvolle Fracht nach Starnberg zu bringen. Die Laster dürfen nur nachts fahren, weil sie sonst den Verkehr zu sehr behindern würden, deshalb muss der Konvoi zweimal rasten. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 14. auf 15. März, wird das Schiff in der Kreisstadt erwartet. Kopfzerbrechen macht Stürzl noch das Autobahnende. Denn hier müssen die Tieflader links abbiegen, um zur Hellinganlage zu kommen. Bäume, Leitplanken und Büsche stehen im Weg. Sie müssen deshalb vorübergehend entfernt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Seenschifffahrt. Christiane Bracht

Die neue MS Seeshaupt wird auf der Lux-Werft in Niederkassel bei Bonn ins Wasser gehoben. Zuvor müssen jedoch die beiden Oberdeckteile für den Transport auf dem Rhein fest verzurrt werden. Foto: oh (Foto: N/A)
© SZ vom 07.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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