Unterstützung für Vereine:"Die Ideen sind breit gefächert"

Unterstützung für Vereine: Starnberg, VR Bank-Crowdfunding Aktion, v.l. Yvonne Czapko, Floriane Kaufmann.

Starnberg, VR Bank-Crowdfunding Aktion, v.l. Yvonne Czapko, Floriane Kaufmann.

(Foto: Georgine Treybal)

Die VR-Bank geht mit ihrer Crowdfunding-Aktion in eine neue Runde. Für Vereine ist das eine gute Nachricht - doch die finanziellen Mittel sind begrenzt.

Interview von Paul Wiese, Starnberg

Neue Spielgeräte für den Kindergarten oder ein Ausflug für Senioren: Mit einer Crowdfunding-Aktion - also der Finanzierung eines Projektes durch eine Gruppe von Menschen - will die VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg regionale Vereine unterstützen. Nun geht die Aktion in die zweite Runde. Auf einer digitalen Plattform können Vereine ihre Projekte einreichen und Spenden sammeln. Auch die Volksbank gibt ihren Anteil dazu - wenn auch nicht unbegrenzt.

Floriane Kaufmann und Yvonne Czapko begleiten das Projekt. Ein Gespräch über Erfolgschancen und Hürden für die Vereine.

SZ: Frau Kaufmann, Frau Czapko, was steckt hinter Ihrer Crowdfunding-Aktion?

Floriane Kaufmann: Es geht um eine alternative Finanzierungsform für gemeinnützige Einrichtungen, denen Geld für ihre Projekte oder Anschaffungen fehlt. Mit unserer Online-Plattform haben sie die Möglichkeit, ihr Projekt mit Fotos und einer kurzen Erklärung einer breiten Masse vorzustellen, um dann Spenden dafür zu sammeln. Es gibt dabei mehrere Phasen: Zu Beginn müssen die Vereine Fans finden. Das ist ähnlich wie ein Like bei Facebook. Darauf folgt die Finanzierungsphase. Da wird das Geld bis zur festgelegten Finanzierungssumme gesammelt. Das Besondere: Wir verdoppeln jede Spende zwischen fünf und 100 Euro, die eingeht - übrigens unabhängig davon, ob der Verein Kunde bei uns ist oder nicht.

Ist das ein Nachteil für kleine Vereine? Sie können vielleicht nicht so leicht Unterstützer sammeln wie große.

Kaufmann: Nein, das ist keine große Hürde. Es geht darum, zu vermeiden, dass sich die Vereine viel Arbeit mit der Vorbereitung machen und am Ende doch nicht genug Geldgeber animieren können. Denn jeder Fan ist ein potenzieller Spender.

Yvonne Czapko: Die Anzahl der Fans ist auch abhängig von der Summe. Umso höher das Spendenziel ist, desto mehr Fans benötigen sie vorab. Bei kleineren Zielen sind es entsprechend weniger.

Gibt es weitere Kriterien für Vereine, um teilnehmen zu können?

Kaufmann: Es können grundsätzlich gemeinnützige Einrichtungen teilnehmen: Eingetragene Vereine, Kindergärten, Schulen, Sportgruppen. Keine Privatpersonen oder Firmen.

Was für Projekte werden auf der Plattform eingereicht? Gibt es eine bestimmte Richtung?

Czapko: Nein, das ist das Schöne. Die Projekte sind total durchgemischt: Ob das ein digitaler Aktivitätstisch für Senioren ist oder neue Spiegel für die Gardemädchen - die Ideen sind breit gefächert. Das macht es so spannend.

Welche Chancen haben die Projekte auf Ihrer Plattform, am Ende finanziert zu werden?

Czapko: Das liegt am Projektstarter. Der Verein braucht eine Person, die die Werbetrommel rührt. Der Erfolg liegt nicht bei uns. Wir können nichts beschleunigen, das liegt am Verein selbst.

Kaufmann: Wir stellen die Plattform zur Verfügung und geben Tipps. Wenn es Fragen gibt, sind wir natürlich da. Spender muss der Verein selbst finden. Bis jetzt hatten wir aber noch kein Projekt, das nicht erfolgreich war.

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