Starnberg:Vorentscheidung im Ringen um Klinik

Der Aufsichtsrat empfiehlt Übernahme des Penzberger Krankenhauses durch Starnberg.

Christian Deussing

Starnberg/Penzberg - Die Chancen für das Klinikum Starnberg, das Penzberger Krankenhaus zu übernehmen, sind deutlich gestiegen. Denn mit acht zu fünf Stimmen hat am Montagabend in interner Sitzung der Aufsichtsrat der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau die Starnberger Variante empfohlen. Fürsprecher dieses Modells war dem Vernehmen nach der Weilheimer Landrat Friedrich Zeller (SPD), dagegen stimmte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. Die Entscheidung zwischen den Bewerbern - der Garmischer und Starnberger Klinik - trifft am 18. März der Kreistag von Weilheim-Schongau. Das Votum des Aufsichtsrates sei aber ein "wichtiger Schritt und sachorientiert", sagte am Dienstag Thomas Weiler, Geschäftsführer des Klinikums Starnberg. Jetzt müssten auch die Kreisräte von dem Konzept überzeugt werden, denn es bestehe "maximaler Handlungsbedarf" für seine Klinik, so Weiler. Hierbei erwähnte er die offenen Kapazitäten in Penzberg mit freien Betten und zusätzlichen OP-Plätzen.

Starnberg: Das Penzberger Krankenhaus:  Eine Übernahme durch Starnerg wird immer wahrscheinlicher. Foto: oh

Das Penzberger Krankenhaus:  Eine Übernahme durch Starnerg wird immer wahrscheinlicher. Foto: oh

Bekanntlich unterstützt der Penzberger Ärzteverbund einstimmig das Starnberger Konzept. Demnach sollen die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie sowie die Notfallversorgung in Penzberg ebenso erhalten werden wie die Arbeitsplätze. Allerdings ist dies bislang auch im Konzept der Garmischer Bewerber vorgesehen, wie die Krankenhausgesellschaft anmerkt.

Als "klares und positives Zeichen" begrüßt Starnbergs Landrat Karl Roth (CSU) die Empfehlung des Weilheimer Fachgremiums, wer künftig die Regie im Penzberger Krankenhaus führen sollte. Wenn sich auch der Kreistag in Weilheim-Schongau für die Starnberger Lösung ausspreche, müsste "noch einiges in Penzberg genau unter die Lupe genommen werden", betonte Roth. Denn die hiesigen Kreisräte wollten bestimmt wissen, "welches finanzielles Risiko" auf den eigenen Landkreis als neuen Träger zukomme. Dazu gehörten auch sichere Aussagen und Prognosen zur Patientenzahl. Jedenfalls hoffe er auf eine fachliche und nicht politisch motivierte Entscheidung, wer von den Klinikum-Bewerbern den Zuschlag erhält.

Längst hatte sich Penzbergs Bürgermeister und Aufsichtsratsmitglied Hans Mummert (SPD) für eine Starnberger Übernahme des Krankenhauses ausgesprochen, das seit längerem roten Zahlen schreibt. Er sieht Starnberg mehr unter Druck, zügig in den OP-Bereich und in die Notfallaufnahme zu investieren. Zudem dürfe man nicht das eindeutige Votum der Penzberger Ärzte und Belegschaft ignorieren, meinte Mummert. Überdies sei die Verkehrsverbindung nach Starnberg besser als durch das "Nadelöhr" Eschenlohe vor Garmisch.

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