Starnberg:Viren im Abwasser

Viren im Abwasser

Viren lauern an vielen Orten der Erde. Eine ganze Reihe bislang unbekannter Viren kann sich im Laufe der Zeit zu Krankheitserregern entwickeln und so neue Krankheiten auslösen. Bisher aber sind die Wechselbeziehungen zwischen Viren, Mensch und Umwelt nur unvollständig erforscht - unter anderem, weil bisher nur ein Bruchteil der tatsächlichen Virenvielfalt bekannt ist.

Die Kanalisation ist eine wahre Brutstätte für eine Vielzahl von Viren, auch das Coronavirus (SARS-CoV-2) hat längst den Weg ins Abwasser gefunden - unvermeidbar durch Fäkalien infizierter Personen. Eine viel diskutierte Frage in diesem Zusammenhang lautet daher: Kann sich das Virus über das Abwassersystem womöglich verbreiten und damit die Infektionsgefahr vergrößern?

Die Antwort lautet Nein. Nach Auskunft des Abwasserverbands Starnberger See jedenfalls müssen sich die Bürger darüber keine Sorgen machen. "Viren im Abwasser sind absolut natürlich und nicht außergewöhnlich", heißt es in einer Pressemitteilung. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sei nach derzeitigem Wissensstand "eine Übertragung von SARS-CoV-2 über den Weg des Abwassers sehr unwahrscheinlich".

Im Vordergrund stehen derzeit vor allem sechs Erreger, bei denen Aussagen über eine Gefährdung möglich sind: die Hepatitis-Viren A und B, das Humane Immundefizienz-Virus (HIV), das Polio-Virus sowie - stellvertretend für die "Durchfallviren" - das Rota- und das Norwalk-Virus. Die Viren werden durch Fäkalien mit ausgeschieden und landen damit im Abwasser.

Das sei aber kein Grund zur Sorge, denn im Normalfall komme die Bevölkerung nicht mit Abwasser in Berührung - im Gegensatz zu den Mitarbeitern der Abwasserbetriebe. Von einer Gefährdung für Beschäftigte in abwassertechnischen Anlagen in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 sei aktuell dennoch nicht auszugehen. "Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, geimpft und tragen bei Arbeiten am Schmutzwasser stets Sicherheitskleidung", teilt der Abwasserverband mit.

Zudem werde unter strenger Beachtung der Sicherheitsvorschriften für biologische Arbeitsstoffe (TRBA 220) bis auf Weiteres nur in dringenden Fällen am Schmutzwasser gearbeitet. phaa

Viren lauern an vielen Orten der Erde. Eine ganze Reihe bislang unbekannter Viren kann sich im Laufe der Zeit zu Krankheitserregern entwickeln und so neue Krankheiten auslösen. Bisher aber sind die Wechselbeziehungen zwischen Viren, Mensch und Umwelt nur unvollständig erforscht - unter anderem, weil bisher nur ein Bruchteil der tatsächlichen Virenvielfalt bekannt ist.

Die Kanalisation ist eine wahre Brutstätte für eine Vielzahl von Viren, auch das Coronavirus (SARS-CoV-2) hat längst den Weg ins Abwasser gefunden - unvermeidbar durch Fäkalien infizierter Personen. Eine viel diskutierte Frage in diesem Zusammenhang lautet daher: Kann sich das Virus über das Abwassersystem womöglich verbreiten und damit die Infektionsgefahr vergrößern?

Die Antwort lautet Nein. Nach Auskunft des Abwasserverbands Starnberger See jedenfalls müssen sich die Bürger darüber keine Sorgen machen. "Viren im Abwasser sind absolut natürlich und nicht außergewöhnlich", heißt es in einer Pressemitteilung. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sei nach derzeitigem Wissensstand "eine Übertragung von SARS-CoV-2 über den Weg des Abwassers sehr unwahrscheinlich".

Im Vordergrund stehen derzeit vor allem sechs Erreger, bei denen Aussagen über eine Gefährdung möglich sind: die Hepatitis-Viren A und B, das Humane Immundefizienz-Virus (HIV), das Polio-Virus sowie - stellvertretend für die "Durchfallviren" - das Rota- und das Norwalk-Virus. Die Viren werden durch Fäkalien mit ausgeschieden und landen damit im Abwasser.

Das sei aber kein Grund zur Sorge, denn im Normalfall komme die Bevölkerung nicht mit Abwasser in Berührung - im Gegensatz zu den Mitarbeitern der Abwasserbetriebe. Von einer Gefährdung für Beschäftigte in abwassertechnischen Anlagen in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 sei aktuell dennoch nicht auszugehen. "Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, geimpft und tragen bei Arbeiten am Schmutzwasser stets Sicherheitskleidung", teilt der Abwasserverband mit.

Zudem werde unter strenger Beachtung der Sicherheitsvorschriften für biologische Arbeitsstoffe (TRBA 220) bis auf Weiteres nur in dringenden Fällen am Schmutzwasser gearbeitet.

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