Nach mehr als einjähriger Planung ist es so weit: Die neu gegründete ZIO GmbH (Zentrale Informationstechnologie Organisation) ist im März an den Start gegangen, die Arbeiten zum Aufbau des Unternehmens laufen auf Hochtouren. Die GmbH hat mit Berg Starnberg, Pöcking, Feldafing, Tutzing und Andechs sowie dem Kommunalunternehmen für Trinkwasserversorgung der Gemeinde Feldafing und Pöcking sieben Gesellschafter, die ein Kapital von jeweils 135 000 Euro eingebracht haben. In dem Unternehmen werden künftig alle IT-Dienstleistungen für die sieben Gesellschafter gebündelt angeboten. Aufsichtsrat und Gesellschafter können im neuen Unternehmen Einfluss nehmen. Die Geschäftsleiter von Starnberg und Pöcking, Ludwig Beck und Sven Neumann, stehen derzeit als Geschäftsführer im Nebenerwerb an der Spitze des Unternehmens. Beck ist überzeugt, dass sich durch die Gründung der ZIO für die Bürger nichts ändern wird.
Hackerangriffe auf Gemeinden und Fachkräftemangel: Darunter leiden viele Kommunen. Zudem werden die Anforderungen im IT-Bereich immer komplexer. Gerade kleinere Gemeinden können sich entsprechende Fach-Mitarbeiter nicht leisten. Daher hatten Ludwig Beck und Sven Neumann schon Ende 2021 die Idee, wonach sich die Kommunalverwaltungen zusammenschließen könnten, um Kompetenzen zu bündeln und die erforderlichen Fachkräfte entsprechend übertariflich bezahlen zu können. Im neuen Unternehmen werden insgesamt 20 Fachkräfte beschäftigt. Die fünf IT-Mitarbeiter der Stadt Starnberg sollen von ZIO übernommen werden. In den Gemeinden Tutzing und Berg arbeiten ebenfalls schon IT-Mitarbeiter. Die Gemeinden Feldafing und Pöcking haben bislang externe Dienstleister beschäftigt, hätten aber wegen der zunehmenden Anforderungen neue Mitarbeiter in diesem Bereich einstellen müssen. Nun übernimmt das die ZIO für sie. Pro Gemeinde werden laut Beck etwa vier Fachkräfte benötigt, insgesamt soll das Personal um 13 neue Mitarbeiter aufgestockt werden. Entsprechende Bewerbungsgespräche laufen bereits.
Neue Hard- und Software wird bereitgestellt
Ein IT-Betriebskonzept wird ebenfalls gerade entwickelt. Es gibt eine Bestandsaufnahme der Hardware in den einzelnen Kommunen, die eventuell vom neuen Unternehmen übernommen wird. Zudem sollen neue IT-Hardware und Software-Technologien bereitgestellt werden. Im nächsten Schritt sei der Aufbau einer IT-Security, sowie Förderung, Standardisierung, Professionalisierung und Konsolidierung der von den Gesellschaftern genutzten IT-Landschaft geplant, erklärte Beck, der als Geschäftsführer für diesen Bereich sowie für Finanzen und Steuern zuständig ist. Es gebe einen Zeitplan, was wann umgesetzt werde. "Wir sind ein "Traum-Duo", urteilte Beck über die ZIO-Doppelspitze. Man verstehe sich hervorragend und ergänze sich gegenseitig.
Der Verwaltungsfachmann Neumann, der auch als Dozent bei der Bayerischen Verwaltungsschule für Arbeitsrecht tätig ist, leitet den kaufmännischen Bereich und ist für Verwaltungs- sowie Personalangelegenheiten zuständig. ZIO biete den Gesellschaftern technisches Knowhow, Betreuung und Sicherheit, sagte Neumann. Die insgesamt 730 Mitarbeiter der Gesellschafter werden künftig von ZIO betreut und regelmäßig geschult. Der Sitz von ZIO ist Starnberg, die Büros sollen aber künftig nach Pöcking verlegt werden. In Starnberg beginnt das Pilotprojekt noch dieses Jahr. Die restlichen Gesellschafter kommen am 1. Januar 2024 hinzu.
Eine Erweiterung der GmbH ist nicht geplant
Erste Anfragen zum Beitritt in das neue Unternehmen gibt es bereits. Eine Erweiterung der Gesellschafter-Anzahl ist allerdings vorerst nicht geplant. "Wir fangen klein an", betonte Neumann. Erst wenn die Infrastruktur stehe und genügend Mitarbeiter vorhanden seien, könnten vielleicht auch andere Landkreisgemeinden aufgenommen werden. "Es ist unser Baby. Wir haben den Anspruch, dass es funktioniert", so Neumann. Man wolle den Gesellschaftern den bestmöglichen Service bieten. Infos unter www.zio-it.de .