Starnberg:Verstärkung bleibt aus

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Starnberger VdK-Vorstand schrumpft, hat aber viel vor

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Der Appell des VdK-Ortsverbands Starnberg nutzte nichts. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wollte niemand die Nachfolge für die Vorstandsmitglieder antreten, die alters-, krankheits- oder umzugsbedingt ausgeschieden sind. Bislang war die Arbeit auf zehn Personen verteilt. Die neue Führungsriege muss jetzt personell stark reduziert weiterarbeiten. Nur der Vorsitzende Reinhard Dirr, sein Stellvertreter Horst Lutze und Schriftführer Andreas Konow stellten sich für eine Wiederwahl zur Verfügung. Konow, der auch Geschäftsführer des Ortsverbands ist, wird das Amt des Kassiers so lange kommissarisch weiterführen, bis sich ein Kandidat meldet. Die Hoffnung auf Verstärkung hat die Vorstandschaft bislang noch nicht aufgegeben. "Es ist nicht ganz so dunkel, wie es aussieht", sagte Dirr. Immerhin hätten zwei Mitglieder signalisiert, dass sie eventuell im Sommer einen Beiratsposten übernehmen könnten.

Die Führungsriege sei trotz aller Widrigkeiten funktionsfähig, betonte der Ortsverbandschef. Das Jahresprogramm mit Stammtisch, Museumsbesuchen, Tagesfahrten und Ausflügen, Minigolfturnier, der traditionellen Kranzniederlegung zum Volkstrauertag sowie Vorträgen zu Themen wie Gesundheit, Wohnen im Alter oder Sicherheit könne man aufrechterhalten. Lediglich der Besuchsdienst zu Geburtstagen oder bei Krankheit der Mitglieder müsse derzeit ausfallen, bedauerte Dirr. Der Vorsitzende blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Er will nun stärker mit anderen Organisationen zusammenarbeiten, die sich ebenfalls für ältere Bürger sowie Menschen mit Behinderung einsetzen. Dirr ist auch Vorsitzender des Seniorenbeirats, Konow ist Vorstandmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen.

Für dieses Jahr hat sich Dirr viel vorgenommen. Zu den klassischen VdK-Themen, wie Alter, Gesundheit, Rente, will er im Rahmen der Bundestagswahlen eine Diskussionsveranstaltung mit den Kandidaten aller Parteien organisieren. Ältere Mitbürger brauchen seiner Meinung nach stärkere Unterstützung. Viele Bürger, die mit ihrer Rente unter dem Durchschnitt liegen, seien von Veranstaltungen ausgeschlossen, bei denen Eintritt bezahlt werden müsse. Auch die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV sei ein Thema. Große Defizite gebe es auch noch bei der Umsetzung der Inklusion. In Starnberg sei es schwierig, einen mietfreien Raum für Veranstaltungen zu finden, der barrierefrei erreichbar sei. Vor dem Hintergrund, dass zwei Drittel der Menschen mit Behinderung älter sind als 60 Jahre, will der VdK an der Arbeit des Inklusionsbeirats der Stadt mitwirken sowie an der Umsetzung des Seniorenplans im Landkreis. Eine Bestandsaufnahme zu Themen wie inklusives Wohnen, sei ebenfalls wichtig. Ein Mehrgenerationenwohnen könnte er sich am geplanten Familiendorf am Waldspielplatz vorstellen. "Man muss sich frühzeitig einschalten, und man muss hartnäckig sein", sagte Dirr.

In der Jahreshauptversammlung wurden zahlreiche Mitglieder geehrt. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Paula Gabriel ausgezeichnet, für 40 Jahre Manfred Simon. 30 Jahre dabei sind Barbara und Heinrich Frey, Hans Stadler, Johann Friedinger und Udo Funk. 25 Jahre: Anette Lichtenberg, Doris Kohlhund, Emilie Kaiser, Franz Reitinger, Hans-Joachim Bull, Klaus Michel, Rolf Michel, Hildegard Neumann, Horst Arbesmeier, Josefine Gerstetter, Manfred Fink, Robert Haenle und Sieglinde Meier.

© SZ vom 29.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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