Erste Radfahrzone in Starnberg:Sicherer zur Schule

Erste Radfahrzone in Starnberg: In Weßling wurde 2020 die erste Fahrradstraße eröffnet. 2023 zieht Starnberg nach.

In Weßling wurde 2020 die erste Fahrradstraße eröffnet. 2023 zieht Starnberg nach.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Kreisstadt gilt nicht als besonders fahrradfreundlich, doch es tut sich was. Vom Frühjahr an gelten auf vier ausgewählten Nebenstrecken Tempo 30 - und besondere Rücksichtnahme auf Radfahrer.

Von Peter Haacke, Starnberg

Radfahren in Starnberg kann zuweilen zum Abenteuer werden. Wer zur falschen Zeit auf viel befahrenen Straßen unterwegs ist, erlebt oft sein blaues Wunder durch rücksichtslose oder unaufmerksame Autofahrer. In schöner Regelmäßigkeit landet die Kreisstadt beim bundesweiten Zufriedenheitstest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im letzten Drittel des Feldes. Die jüngste Umfrage im Herbst 2022 stand unter dem Motto "Macht Radfahren in Deiner Stadt Spaß oder ist es Stress?", die Ergebnisse sollen im Frühjahr veröffentlicht werden. Dann will auch die Stadt Starnberg mit einer Neuerung aufwarten: Das Quartier zwischen Grund- und Mittelschule, dem Bahnhof Nord und Ferdinand-Maria-Straße, Riedener Weg sowie Himbselstraße soll einheitlich zur Fahrradzone werden. Die Von-der-Tann-Straße wird zudem zur Fahrradstraße.

Auf Fahrradstraßen müssen Autofahrer besondere Rücksicht gegenüber Radlern nehmen. Sofern Auto- und Motorradverkehr zugelassen ist, gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Autofahrer dürfen den Radverkehr weder behindern noch gefährden. Sie dürfen also nicht drängeln, wenn Radler nebeneinander fahren - das ist in Fahrradstraßen und -zonen ausdrücklich erlaubt. Das hat aber keinen Einfluss aufs Vorfahrtsrecht: Falls nicht anders geregelt, gilt für alle rechts vor links. In Starnberg erhofft man sich insbesondere mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg.

Bei der letzten ADFC-Umfrage konnten Teilnehmende auch beurteilen, ob Radwege im Winter geräumt werden oder ob sie sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Die Ergebnisse sollen Verkehrsplanern und politisch Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen zum Erfolg ihrer Radverkehrsförderung und Hinweise für Verbesserungen geben. Man darf also gespannt sein, ob sich Starnberg von seiner letzten Notierung im Jahr 2020 - Platz 382 von 415 teilnehmenden Kommunen - verbessern kann.

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