Starnberg/Utting/Bernried:Polizei muss Ruhe stiften

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Am Pfingstwochenende kommt es im Fünfseenland vielerorts zu Streitigkeiten.

Christine Setzwein, Starnberg/Utting/Bernried

Die einen wollen feiern, die anderen ihre Ruhe. Ein Konflikt, der bei schönen Wetter nicht nur die Kontrahenten, sondern auch die Polizei beschäftigt. So wie am vergangenen Freitag im Badegelände Percha. Eine Gruppe junger Erwachsener hatte dort einen Lautsprecher aufgestellt, aus dem sie Musik hörte. Zu laut, wie ein 52 Jahre alter Söckinger befand und die Gruppe bat, die Musik leiser zu stellen. Das machten die jungen Leute auch, aber dem Mann war es immer noch zu laut, also warf er laut Polizeiangaben den Lautsprecher kurzerhand in den See. Daraufhin schubste eine 19-jährige Gilchingerin den Mann vom Steg ins Wasser. Der revanchierte sich, nachdem er wieder draußen war, stieß seinerseits die junge Frau in den See und zog sie, als sie wieder auf dem Steg stand, an den Haaren. Das wiederum veranlasste einen 19-jährigen Starnberger, den Söckinger anzugreifen. Den genauen Hergang müssen die Beamten der Polizeiinspektion Starnberg noch klären. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08151/3640 zu melden.

Auch in Utting gab es Beschwerden wegen Ruhestörung. Wie die Polizei Dießen mitteilt, feierten etwa 130 Teilnehmer das Abitur 2017 lautstark im Summerpark am Ammerseeufer - und das von Donnerstag bis Samstag. Den Anwohnern war das zu viel, außerdem kam es mangels Sanitäranlagen zu "massiven Beeinträchtigungen der Grünflächen und Hecken an Nachbargrundstücken". So wurde bereits am Donnerstag die Feier von einem größeren Polizeiaufgebot aufgelöst, es wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen.

Etwas leiser hätten die drei jungen Münchner sein sollen, die am Sonntag kurz vor 3 Uhr auf dem Parkplatz des Buchheim Museums in Bernried durch lautes Hupen auffielen. Weil die 18 und 19 Jahre alten Autofahrer leicht alkoholisiert waren und zudem Fahranfänger, werden sie ihren Führerschein so schnell nicht wieder sehen.

Wegen der vielen Ruhestörungen bei schönem Wetter appelliert die Starnberger Polizei an die Bürger, trotz Feierlaune die Rücksicht nicht zu vergessen. Und bittet die genervten Nachbarn, erst einmal selber mit den Ruhestörern zu sprechen, bevor sie die Polizei rufen. Oft reiche das schon aus.

© SZ vom 06.06.2017 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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