Starnberg:Unternehmer machen Druck

Geschäftsleute und Handwerker fordern Bau des B 2-Tunnels

Von Peter Haacke, Starnberg

Mit großer Spannung wird an diesem Montagabend die Entscheidung des Starnberger Stadtrats zum Bau des B 2-Tunnels erwartet. Nach nahezu 30 Jahren Diskussion um eine Entlastungsmöglichkeit vom Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße 2 zeichnet sich nun ein Ende des Streits um Tunnel oder Umfahrung ab. In die aktuelle Diskussion über die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Starnberg haben sich auch der Regionalausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK), die Kreishandwerkerschaft (KHS), der Unternehmerverband Wirtschaftsförderung im Landkreis Starnberg (UWS), die Cityinitiative Starnberg und die Starnberger CSU-Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig eingebracht. Einhellige Meinung: Der B 2-Tunnel ist die einzig realistische Möglichkeit für eine Starnberger Verkehrsentlastung. Die Vertreter der Wirtschaft im Landkreis Starnberg fordern die Stadträte daher auf, "umgehend die notwendigen Beschlüsse zur Umsetzung des B 2-Tunnels zu fällen und sich für eine zeitnahe Realisierung einzusetzen".

25 Vertreter von IHK, KHS, UWS und Cityinitiative hatten am Donnerstagabend getagt, um speziell das Thema Verkehrsentlastung zu besprechen. Gäste des Treffens waren einige wenige Stadträte, die mit großem Interesse den Vorträgen von Ministerialrat Thomas Linder (Oberste Baubehörde), Michael Kordon (Leiter Staatliches Bauamt Weilheim) und Christian Probst (Straßenbau Starnberg) folgten. Die drei Fachleute gaben einen umfassenden Überblick über die aktuelle Sachlage. Im Anschluss verabschiedete das Gremium einhellig ein Positionspapier.

"Wir können nicht länger warten und zusehen, wie Mitarbeiter und Kunden immer länger im Stau stehen", sagte Martin Eickelschulte, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. "Nun erwarten wir von der Politik, endlich Nägel mit Köpfen zu machen." Mit vorhandenem Baurecht und einer Finanzierungsperspektive des Bundes sind alle Voraussetzungen vorhanden. Bei einer Umfahrungsvariante müsste die Stadt die gesamte Planung und Finanzierung allein verantworten; hinzu kämen unsichere Erfolgsaussichten im Genehmigungsverfahren. "Es stellt sich nicht mehr die Frage Tunnel oder Umfahrung, sondern Tunnel oder nichts", erklärte Eickelschulte. Neben dem IHK-Vorsitzenden unterzeichneten Michael Padberg (Vorsitzender UWS), Stefan Fersch (Stellvertretender Kreishandswerksmeister) und Gerald Funk (Vorsitzender City Initiative) das Positionspapier. Einig waren sich die Anwesenden darin, dass Verkehrsengpässe und Staus für die Unternehmen im Landkreis hohen wirtschaftlichen Schaden bedeuten, der durch geringere Gewerbesteuereinnahmen letztlich auch die Stadt trifft.

Auch die CSU-Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig sieht im Bau des B 2-Tunnels die einzige Entlastungsmöglichkeit. Weil aber Jahrzehnte nach dem Beginn der Planungen für den B 2-Tunnel keine "Königslösung" in Sicht ist und auch die Wahlversprechen der "Tunnelgegner" noch immer "nicht über den Status von nicht realisierbaren Umfahrungsvarianten hinaus gekommen sind, sollte man die verkehrspolitischen Realitäten in Starnberg irgendwann einmal als Fakt akzeptieren", schreibt die Politikerin in einer Pressemitteilung.

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