Starnberg:Umweltstudie zur Umfahrung

Stadtrat gibt Artenschutz- und Wassergutachten in Auftrag

Von Peter Haacke, Starnberg

Eine Umweltverträglichkeitsstudie soll Klarheit darüber bringen, ob der Bau einer Umfahrung im Norden der Kreisstadt Starnberg überhaupt möglich ist: Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Montag beschlossen, als ersten konkreten Schritt den Auftrag für hydrogeologische Untersuchungen und faunistische Kartierungen über den Zeitraum eines Jahres auszuschreiben. Einzig Annette von Czettritz (Grüne) votierte aus grundsätzlichen Erwägungen gegen das Vorhaben.

Als essenzielle Grundlage für die Bewertung zur Umweltverträglichkeit einer Trasse, die vom Autobahndreieck Starnberg über die Würm bis zum Starnberger Ortsteil Hanfeld führen soll, ist eine faunistische Kartierung. Hierbei wird über den Zeitraum von mindestens einem Jahr geprüft, ob vom Bau der Straße besonders oder streng geschützte Tierarten betroffen wären. Die Prüfung umfasst das Vorkommen von Amphibien, Reptilien, Fledermäusen und Säugetieren ebenso wie Fischen, Vögeln, Insekten oder Schnecken. Sobald gesicherte Erkenntnisse über das Vorkommen der einzelnen Tierarten vorliegen, können hieraus Rückschlüsse auf die Verträglichkeit im streng geschützten FFH-Gebiet gezogen werden. Die hydrogeologischen Untersuchungen sollen die Auswirkungen des Straßenbaus auf die Würm sowie die westlich der Würm entspringenden Kalktuffquellen abschätzen. Die Kosten für den Bau einer Umfahrung, die wohl nur bei Realisierung des B2-Tunnels möglich wäre, bezifferte Bürgermeisterin Eva John (BMS) nach einer ersten groben Schätzung auf insgesamt rund 60 Millionen Euro. Sie räumte allerdings eine Kostensteigerung um bis zu 40 Prozent für das Vorhaben ein, an dem sich nach aktuellem Stand weder Bund noch Freistaat finanziell beteiligen würden.

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