Süddeutsche Zeitung

Straßenbau:Ex-Verkehrsminister Martin Zeil wettert gegen Starnberger Umfahrung

Die 8,3-Kilometer-Trasse wäre eine "nicht wieder gut zu machende Sünde an unberührter Landschaft". Die Stadt solle sich lieber auf den Tunnel konzentrieren.

Der frühere bayerische Verkehrsminister Martin Zeil aus Gauting wettert gegen die Starnberger Pläne für eine Umfahrung - und damit gleichzeitig gegen seine FDP, die als Verfechter der Trasse im Norden der Stadt gilt. "Das wäre eine nicht wieder gut zu machende Sünde an unberührter Landschaft, wertvollen Naherholungsflächen und Naturdenkmälern wie den Endmoränen aus der letzten Eiszeit", kritisiert Zeil.

"Statt für solche völlig absurden Planungen auch nur einen Cent auszugeben, sollte sich die Stadt Starnberg um ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept kümmern, welches auf der endlich fertiggestellten Westumfahrung und dem nicht mehr aufzuhaltenden Tunnel aufbaut."

In der Stadtratssitzung vom Montag hatten Planer nach jahrzehntelangen Diskussionen eine weitere, 8,3 Kilometer lange Verbindung zwischen Westumfahrung und Autobahn A 95 vorgestellt: Diese soll von der Oberbrunner Straße durch eine Bahnunterführung und über eine 325 Meter lange und bis zu 30 Meter hohe Brücke über das Würmtal führen, das als Flora-Fauna-Habitat geschützt ist. Dort befänden sich Hangquellen und Wasserschutzgebiete für das ganze Würmtal von Gauting bis Gräfelfing, hatten die Planer festgestellt. Der Bau könne bereits am Naturschutz scheitern.

Das sieht auch Zeil so: Die Machbarkeitsstudie für den Autobahn-Südring, gegen den er sich in seiner Amtszeit ausgesprochen hatte, zeige eindeutig, dass solche Trassen im Süden von München nicht genehmigungsfähig sind.

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SZ vom 21.03.2019 / dac
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