TutzingTheater in Tutzing hat Tradition, sogar im Gemeinderat spielen sich oft Dramen und Grotesken mit Unterhaltungswert ab. Doch nun könnte der Ort auch Seespiele à la Markt Schwaben bekommen. Der Theaterverein der Marktgemeinde im Landkreis Ebersberg will nämlich eine Art Dependance am Starnberger See aufbauen. Der Vorhang soll sich im Juni und Juli 2012 heben, und zwar auf drei Bühnen im Wasser vor dem Kustermannpark. Auf dem Programm stehen 20 Aufführungen des Stücks, das in diesem Jahr zu den Weiherspielen in Markt Schwaben gezeigt worden ist, "Wir sind König! Ludwig II".
Die Weiherspiele bei der Premiere in Markt Schwaben. Foto: Hinz-Rosin
(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)Bislang gibt es im Fünfseenland nur eine Gemeinde mit charmant minimalistischer Seebühne, nämlich Utting. Starnberg ist bisher schon daran gescheitert, einen solchen Spielort auch nur zeitlich begrenzt zu etablieren, sei es zum Landkreisjubiläum 2002 oder zu den Oberbayerischen Kulturtagen 2009. Allerdings nimmt die Stadt zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2012 einen neuen Anlauf. Mit Kooperationen hat Starnberg zudem schlechte Erfahrungen gemacht: Das Südbayerische Theaterfestival mit Bad Wörishofen war ein sehr mäßiger Erfolg.
Das Konzept der Markt Schwabener hat aus Sicht des Tutzinger Gemeinderats jedoch nur Vorteile: Das Festival ist für die Kommune am Starnberger See mit keinerlei finanziellem Risiko verbunden und könnte Gäste in den Ort locken. Um sich davon zu überzeugen, was die Theatermacher bieten, hatten sich einige Kommunalpolitiker zu den Weiherspielen aufgemacht. Ihr Urteil: "Das wäre eine Bereicherung für Tutzing." Laut Armin Heil (CSU) sind die ehrenamtlichen Theaterspieler nämlich "hochprofessionell". Auch Akteure der Tutzinger Heimatbühne sollen bei "Ludwig II" mitwirken. Die Markt Schwabener wollen im Wechsel spielen: einen Sommer daheim, einen in Tutzing.