Starnberg:TSV muss weiter bangen

Starnberg Riederner Weg TENNISPLÄTZE  TSV 1880

Ein Gitterzaun versperrt einen Teil des Grundstücks, das die Tennisabteilung des TSV Starnberg bislang nutzte. Ein Investor will dort Wohnungen bauen.

(Foto: Nila Thiel)

Die Zukunft der Tennisabteilung am Riedener Weg bleibt ungewiss. Die Rathausverwaltung spricht von "städtebaulichen Konflikten"

Von Peter Haacke, Starnberg

Weiterhin ungewiss bleibt das Schicksal der Tennisabteilung im TSV Starnberg. Zwar diskutierte der Bauausschuss der Stadt am Donnerstag ausführlich und kontrovers eine Lösung, die der Sportverein selbst ins Spiel gebracht hatte: Ziel ist der Ankauf eines 3400 Quadratmeter großen Areals, auf dem drei Tennisplätze und Parkraum entstehen sollen. Im Gegenzug soll am Riedener Weg Wohnbebauung zugelassen werden. Doch aus Sicht der Verwaltung ergeben sich "städtebauliche Konflikte" insbesondere durch Lärmschutz. Nun soll das Kreisbauamt klären, was auf der Fläche zwischen Bahnlinie und Riedener Weg überhaupt möglich ist. Basis für weitere Entscheidungen ist der Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan; parallel dazu soll die Stadtverwaltung anhand des Konzepts Möglichkeiten für ein Einheimischen-Modell eruieren. Die TSV-Tennisabteilung, die ihre Heimat neben dem Sportstadion hat, ist mit dem Verkauf des seit Jahren von der Schörghuber-Unternehmensgruppe (Bayerische Hausbau) gepachteten Areals an Michael Ullmann (Responsibility GmbH) im Vorjahr unter Druck geraten: Fünf der neun Plätze entfielen, der Investor sperrte sein Grundstück ab. Überlebenswichtig für die Tennis-Abteilung sind aber wenigstens sieben Plätze - es geht um die Existenzfähigkeit des Clubs.

Vereinsführung und Investor verhandelten seither über eine Lösung, die beide Seiten befriedigen soll: Der TSV könnte demnach 3400 Quadratmeter des insgesamt gut 10 000 Quadratmeter umfassenden Areals erwerben. Der TSV rechnet - unabhängig von eventuellen Zuschüssen - mit einer Gesamtinvestition in Höhe von einer halben Million Euro. Auf dem verbleibenden Rest sollen Wohnhäuser entstehen. Problem ist jedoch, dass die Fläche bislang als Grünland und Sportgelände ausgewiesen. Dementsprechend lehnte der Bauausschuss im Vorjahr Ullmanns Antrag zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Projekt am Riedener Weg einhellig ab. Die aktuelle Situation: Der Investor kann nicht bauen, der TSV hat zu wenige Tennisplätze.

Sollte ein Bebauungsplan zustande kommen, hätte dies drastische Folgen: Zur Bahnlinie hin und zum Sportplatzgelände müssten bis zu 7,5 Meter hohe Lärmschutzwände entstehen. Bei einer Genehmigung nach Paragraf 34 Baugesetzbuch wären jedoch Tür und Tor für baulichen Wildwuchs geöffnet.

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