Starnberg:Test mit der OP-Nadel

Erlebnistag an der Krankenpflegeschule

Die Krankenschwestern Rita Szrama (li.) und Lebna Pauli (3.v.r.) stellen Interessentinen "Herrn Huber" vor, den Dummy-Patienten zum Üben.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

35 Jugendliche lernen Berufsfachschulen des Klinikums kennen

Von Blanche Mamer, Starnberg

Hellblaue Luftballons zeigen in der Oßwaldstraße in Starnberg den Weg zum "Erlebnistag Ausbildung" in den Berufsfachschulen des Klinikums Starnberg. Kurz vor dem Zwischenzeugnis haben Jugendliche am Samstag Gelegenheit, sich über die Ausbildungsbereiche Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapie, operationstechnische Assistenz und Intensivpflege zu informieren und ihre Fähigkeiten zu testen. Begrüßt werden die Interessenten von der Pflegedirektorin des Klinikums, Susanne Müller, die jedem einen Fragebogen zu einem Gewinnspiel reicht. Die Fragen können mit Hilfe der Aktionen in den verschiedenen Stationen beantwortet werden.

In der ersten Stunde sind bereits 20 Jugendliche an den einzelnen Erfahrungsstationen unterwegs, bis zum Ende des Ausbildungstags um 15 Uhr, werden es 35 sein. Nicht alle sind schon im letzten Schuljahr und alt genug, um sich zu bewerben und im Oktober mit der Ausbildung zu beginnen. Lena und Sarah aus Herrsching beispielsweise sind erst 13 Jahre alt. Sie verfolgen mit großem Interesse die Erklärungen von Kevin Scholz, der mit Pflegeexpertin Barbara Ehlerding am Aktionsstand der Neugeborenenstation die Überwachung auf der Neo-Intensiv zeigt.

"Die Bewerbungen gehen von Jahr zu Jahr zurück", erklärt Aloisia Chiena, Referentin der Klinikleitung. Dabei verdiene eine Auszubildende im ersten Jahr 1000 Euro, im dritten Jahr 1200 Euro. Es gebe zudem die Möglichkeit, im Personalwohnheim zu wohnen. Eine junge examinierte Krankenschwester oder ein Pfleger starte mit rund 2500 Euro. Krankenpflege sei ein schwerer Beruf mit viel Verantwortung, bringe aber auch großer Zufriedenheit.

Die 18-jährige Johanna aus Peiting, die 2017 Abitur gemacht hat, möchte die Ausbildung zur OP-Schwester beginnen. Sie hat bereits ein Praktikum in einer Klinik in München hinter sich und ihre Bewerbung schon abgegeben. Beim Einfädeln der Operationsnadeln zeigt sie großes Geschick. Die manuellen Fähigkeiten seien gerade in der OP-Assistenz sehr wichtig, sagt Klinikreferentin Chiera. Jede OP- Schwester sollte mit der Nadel umgehen können, selbst schon mal die verschiedenen Knoten ausprobiert haben, um die Arbeit des Chirurgen zu verstehen, sagt Marina Pscheid, OP-Azubi im dritten Jahr.

Die Ausbilder in den verschiedenen Fachrichtungen haben Erfahrungsstationen aufgebaut, die späteren Azubis sehen beispielsweise, wie die Vitalzeichenkontrolle in der Notaufnahme funktioniert oder wie die künstliche Beatmung bei Herrn Huber erfolgt. Herr Huber ist der Dummy, der ins künstliche Koma versetzt wurde und nun als Demonstrationsobjekt dient. Eine der Jugendlichen fragt, was die farbigen Kurven am Überwachungsmonitor bedeuten. Nach dem Rundgang zeigen sich die Verantwortlichen optimistisch. Es gibt eine Bewerbung, drei Schüler haben zugesagt, Mappen einzureichen, und mehrere haben Interesse an einem Praktikum bekundet.

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