Mal fehlt das Geld für eine neue Brille. Mal geht es darum, bei einem Ausflug mit der Familie für einen Nachmittag die täglichen Sorgen vergessen zu können. Das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung hilft individuell, wo die Not groß ist: 7,2 Millionen Euro gingen im vergangenen Jahr für die Spendenaufrufe im Münchner Teil und in den acht Landkreisausgaben der SZ ein. Hier ein Rückblick, wie im Landkreis Starnberg geholfen wurde.
Treff für Alleinerziehende
Der Kinderschutzbund in Starnberg hat einen offenen Treff für Alleinerziehende eingerichtet, um Eltern die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung zu geben. SZ Gute Werke hat das Projekt mit einem Beitrag zur Aufwandspauschale für die ehrenamtliche Mitarbeiterin unterstützt sowie die Kosten für eine kleine Verpflegung – sprich Kaffee und Butterbrezen – bei den Treffen übernommen. Alleinerziehende hätten es im Landkreis zunehmend schwerer, weil die Kosten für den Lebensunterhalt beständig steigen, sagt Martina Rusch, die pädagogische Geschäftsleiterin des Kinderschutzbunds. „Wir stellen alleinerziehenden Elternteilen einen Rahmen zur Verfügung, in dem sie Gleichgesinnte treffen und mit diesen über ihre Ängste, Sorgen und Nöte sprechen können.“ Sinn der Gruppe sei es auch, dass die Elternteile im Optimalfall Synergien bilden und sich unter Umständen gegenseitig unterstützen, etwa in Betreuungsfragen.
Eine Auszeit in Salzburg
Ihr Sohn ist vier Monate alt, als Manuela P. von ihrer schweren Krebserkrankung erfährt. Bereits bei der Diagnose im Sommer 2021 wurden Metastasen in der Leber und den Knochen festgestellt, später auch im Gehirn. Seither ist das Leben der 42-Jährigen von Therapien und Klinikaufenthalten geprägt. Das Leben mit Krebs sei eine Achterbahnfahrt für die ganze Familie, sagt Manuela P., die seither um ihr Leben kämpft. Sie will ihren Sohn aufwachsen sehen, ihre Familie genießen, nach der sie sich lange gesehnt hat. Im Alltag aber bleibt dafür kaum Zeit, weshalb sie sich vom Hilfswerk der SZ ein Advents-Wochenende mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Salzburg gewünscht hat. Sie wollte es dort auf dem Christkindlmarkt noch einmal glitzern und funkeln sehen.
Warme Kleidung für den Winter
Ibrahim M. hat es nicht leicht gehabt. Aus seiner Heimat Sierra Leone ist er geflüchtet, weil ihn die Familie verstoßen hat. Sein neues Leben in der Herrschinger Asylunterkunft war zunächst geprägt von psychischen Problemen und Depressionen. Doch inzwischen ist der 31-Jährige stabil. Er hat es sogar geschafft, einen Arbeitsplatz bei der Awista zu finden: Auf dem Wertstoffhof in Gilching berät er Kunden, hilft beim Trennen der Wertstoffe und Abfälle und immer wieder auch beim Tragen schwerer Teile. Bei der Arbeit stellt die Awista ihm wetterfeste Klamotten, doch für den Weg zur Arbeit benötigte er noch Mütze und Handschuhe sowie eine warme Hose. Außerdem hat SZ Gute Werke einen E-Scooter finanziert, damit Ibrahim M. die Strecken von den S-Bahnhöfen schneller bewältigen kann.
Hörgeräte für eine Rentnerin
Elisabeth K. ist ständig schwindelig, weshalb sie spezielle Hörgeräte benötigt. Doch die kann sich die Rentnerin nicht leisten. Die 76-Jährige hatte immer geglaubt, dass das Geld schon reichen würde, schließlich habe sie „immer eingezahlt“. Doch was sie nicht bedachte: Als selbständige Unternehmerin bekam sie keinen Arbeitgeberanteil. Die Antiquitätenhändlerin hätte deutlich mehr zurücklegen müssen. Seit zehn Jahren bezieht Elisabeth K. Grundsicherung, knapp 400 Euro bleiben ihr abzüglich Miete und Strom zum Leben. Damit kommt sie zwar zurecht und kann sogar ihre teuren Medikamente bezahlen. Doch mehr ist nicht drin. SZ Gute Werke hat darum die dringend benötigten Hörgeräte bezahlt, die Elisabeth K. es ermöglichen, zu telefonieren und sich mit den Nachbarn zu unterhalten – ein kleines Stück gesellschaftliche Teilhabe.
Eine Waschmaschine
Irene P. würde sich gerne um ihre zwei Kinder kümmern, doch ihr fehlt die Kraft. Die 35-Jährige ist psychisch krank, leidet unter einer schweren Depression. Die Kinder leben darum bei ihren Vätern, die Trennung belastet die Mutter zusätzlich. Sie sieht ihre Töchter zwar regelmäßig, doch ihr fehlt die Nähe. Bei Treffen versucht sie, die entstandene Lücke mit kleinen Geschenken etwas zu füllen. Eigentlich aber kann sich Irene P. weder die Fahrt zu den Kindern finanziell leisten noch Geschenke: Sie bekommt Erwerbsminderungsrente und Grundsicherung. Abzüglich der Miete und der Fixkosten bleiben ihr monatlich nur 360 Euro zum Leben. Damit kommt sie zwar zurecht, doch Rücklagen kann sie nicht aufbauen. Nun ist die Waschmaschine kaputtgegangen, SZ Gute Werke hat ein neues Gerät finanziert.