Starnberg:Streit um Bohrungen

Starnberg: Bohrmeister Eduard Grasmik entnimmt im Wildmoos Bodenproben der verschiedenen Schichten.

Bohrmeister Eduard Grasmik entnimmt im Wildmoos Bodenproben der verschiedenen Schichten.

(Foto: Arlet Ulfers)

Naturschützer sorgen sich um Bodenschichten im Wildmoos

Von Sofie Henghuber

Die Starnberger Ortsgruppe des Bundes Naturschutz macht sich Sorgen um den Boden im Wildmoos bei Wangen. In einem Brief an die Stadt Starnberg kritisieren die Umweltschützer die dortigen Erkundungsbohrungen nach Grundwasser. Der Vorsitzenden Irmgard Franken zufolge ist das Wildmoos eines der artenreichsten Biotope der Stadt Starnberg und Heimat für viele Arten auf der Roten Liste. Konkret umfassen die Sorgen mögliche Schädigungen der Bodenschichten und der umliegenden Flora und Fauna bei den Bohrungen. Eine grundsätzliche Frage des Schreibens bezieht sich auch auf das geplante Gewerbegebiet in Schorn. Der Bund Naturschutz vermutet unter der geplanten Fläche ein leichter erschließbares Grundwasservorkommen als das Depot im Wildmoos und plädiert für eine Aufgabe des Projektes. "Natürlich ist es wichtig, vorsorglich nach Grundwasservorkommen zu bohren, aber in einem derart sensiblen Gebiet wie dem Wildmoos?", fragt sich Franken, "da macht die Fläche in Schorn für Probebohrungen mehr Sinn."

In einer Stellungnahme der Stadt heißt es, dass die Untersuchungen "lediglich Kenntnisse über die Untergrund- und somit auch die Grundwasserverhältnisse" bringen sollen, da der Wissenstand über die hydraulischen Verhältnisse besonders um Wangen und Leutstetten spärlich seien, schreibt die Behörde. "Ob und inwieweit später eine Grundwassererschließung erforderlich ist, kann derzeit offen bleiben", so Sprecherin Lena Choi. Bezüglich der Sorgen der Naturschützer vor möglichen Schäden versichern die Verantwortlichen, dass die Zufahrt über vorhandene öffentliche Wege erfolgt. Zudem werde das Bohrgerät mit biologisch abbaubaren Hydraulikölen betrieben, Auffangwangen an der Baustelle würden zusätzlich vorgehalten. Des Weiteren würden die Bohrungen unmittelbar nach Erreichen der Endtiefe mit Dämmer verfüllt, sodass das Grundwasser nicht verunreinigt werde. Die Stadt verweist außerdem darauf, dass die Bauleistungen unter Einbeziehung des Wasserwirtschaftsamts sowie der Natur- und Denkmalschutzbehörde im Landratsamt genehmigt wurden. Die Frage nach Bohrarbeiten im geplanten Gewerbegebietes in Schorn wurde unbeantwortet gelassen.

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